Im Zentrum der Altstadt von Schwäbisch Gmünd befindet sich die katholische Pfarrkirche Heilig Kreuz, auch als Heilig-Kreuz Münster bezeichnet. Die durch ihre Großzügigkeit und Weite beeindruckende Hallenkirche prägt das Stadtbild. Das Gotteshaus ist eine turmlose, gotische Hallenkirche mit Hallenumgangschor und Sterngewölben. Es besteht aus einem länglichen dreischiffigen Langhaus und einem Hallenchor. Das Heilig-Kreuz-Münster von Schwäbisch Gmünd ist die erste und größte gotische Hallenkirche Süddeutschlands. Weitere Bedeutung kommt ihm als Ausgangswerk der berühmten Baumeisterfamilie Parler zu. Umfangreiche Sanierungsarbeiten an der Fassade sind aufgrund von Witterungseinflüssen notwendig geworden, seit es 2019 zu Abstürzen von Steinen aus der Schiffsfassade kam. Die Schäden werden seit 2020 in 11 Bauabschnitten bis 2030 behoben.
Zum Objekt:
Unter Verwendung von Teilen eines spätromanischen Vorgängerbaus begann um 1310/1330 der Kirchenneubau. Heinrich Parler aus Köln überzeugte mit dem Projekt einer gotischen Halle mit drei gleichhohen Schiffen und hohen Rundpfeilerarkaden, mit einer Hallenkirche, wie sie bis dahin in Süddeutschland weithin unbekannt war. Um 1350 hatte das neue Langhaus die Höhe des Vorgängerbaus erreicht, 1351 wurde der Grundstein zum Chor gelegt. Um 1380 verließ die Parler-Hütte Gmünd. Der Hochaltar wurde erst 1410 eingeweiht. 1497 stürzten die beiden Türme ein, für einen Wiederaufbau fehlten die Mittel und wohl auch der Wille. Ab 1504 wurde das Langhaus eingewölbt. Dadurch wurde eine harmonische Verbindung der beiden Hallen von Langhaus und Chor erreicht. 1521 war der Bau eigentlich vollendet.