Das ehemalige Amtshaus steht im Dorfzentrum neben der Kirche. Die repräsentative Eingangsseite zeigt zur Ortsmitte hin. Im Süden wurde eine Gartenanlage vorgelagert, als das teilweise unterkellerte, zweigeschossige Gebäude mit dem dreigeschossigen Walmdach über nahezu quadratischer Grundfläche landwirtschaftlich genutzt wurde.
Das Haus stammt im Kern aus dem 16./17. Jahrhundert und wurde auf Kellerräumen aus dem 14. und 15. Jahrhundert erbaut. 1563 errichtete man den ehemaligen Edelsitz als Holzblockbau in seiner heutigen Ausdehnung. 1783 wurde der Blockbau weitgehend gegen ein Ziegelmauerwerk ausgetauscht, als das Haus zum Amtshaus für das Landgericht Leonberg umgebaut wurde. Der Dachstuhl blieb vollständig erhalten. Ende des 19. Jahrhunderts nutzte man das Bauwerk als Gasthaus. Ende des 20. Jahrhunderts wurde ein südlicher Bauteil abgebrochen.
Der Grundriss des Hauses folgt mit seiner symmetrischen Konzeption der Tradition italienischer Vorbilder aus dem 16. Jahrhundert. Östlich und westlich des mittigen Eingangs befinden sich geräumige Zimmer. Die Innenräume sind weitgehend unverfälscht überliefert. Ausnahmslos sind noch die bauzeitlichen Putzoberflächen bzw. Rahmenstuckdecken erhalten. Zur vollumfänglich erhaltenen Ausstattung der repräsentativen Wohnräume zählen insbesondere die reich verzierte Bohlen-Balkendecken im Erdgeschoss, die Bodenbeläge und die Zimmertüren. Hervorzuheben ist die hohe Dichte an handwerklich qualitätvollen Bau- und Ausstattungsdetails aus verschiedenen Zeiten sowohl im Innen- und wie im Außenbau.
Das ehemalige Amtshaus, das sich seit mehreren Generationen im Besitz der Familie Lex befindet, die sich auf das Geschlecht der früheren Verwalter zurückführen lässt, gehört nunmehr zu den über 300 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.