Junge Menschen unterstützen Renovierungen nach der Flut
In Altenburg an der Ahr erreichte die Flut im Juli 2021 beinahe die Geschossdecke des Hauses von Heide Schütz – und das, obwohl Haus und Scheune ein ganzes Stück von der Ahr weg liegen. Das Wasser drang nicht nur in das Wohnhaus ein, sondern floss auch von hinten über den Fels in die große historische Fachwerkscheune und zerstörte dort alle Gefache. Heide Schütz´ Haus ist mittlerweile wieder aufgebaut – die Scheune wartet noch auf Hilfe. Einst war der Fachwerkbau, der neben einem alten Backhaus das Ensemble komplettiert, Veranstaltungsort für viele Feierlichkeiten des Dorfes. Ob Weihnachtsmarkt oder Dorffest, Hochzeiten oder Kunstausstellungen – all dies konnte bei Heide Schütz stattfinden. „An alle diese Nutzungsmöglichkeiten möchte ich wieder anknüpfen und habe auch schon großes Interesse aus dem Dorf deswegen wahrgenommen“, sagt sie im Hinblick auf die zukünftige Nutzung des Gebäudes. Sie selbst ist seit 45 Jahren mit dem Ahrtal verbunden, erwarb gemeinsam mit ihrem Mann die Hofanlage und bemühte sich, möglichst viel historische Substanz zu erhalten – davon zeugt auch der historische „Backes“ – ein Backhaus mit großem Holzofen.
Vom 5. Juli bis 20. Juli 2025 werden viele fleißige Hände aus dem Fluthilfecamp der Jugendbauhütten Heide Schütz dabei unterstützen, ihre Scheune wieder zum Ort des aktiven Dorflebens in Altenburg zu machen. Die Lehmsteine, mit denen die Gefache der Scheune geschlossen werden sollen, warten schon auf ihren Einsatz. Die jungen Helfer des Fluthilfecamps der Jugendbauhütte sind allesamt aktuelle oder ehemalige Teilnehmer der Jugendbauhütten – des Freiwilligen Sozialen Jahres in der Denkmalpflege. Sie reisen aus ganz Deutschland an, um im Ahrtal ehrenamtlich beim Wiederaufbau von historischen Häusern zu helfen, die von der schweren Flut im Jahr 2021 beschädigt wurden.
„Durch den Kontakt mit den vielen Fluthelferinnen und -helfern habe ich erfahren, wie schön eine gemeinsame Aufbauarbeit ist. Ich finde das Fluthilfecamp ein großartiges Format und freue mich sehr darauf, dabei mitmachen zu dürfen. Ich schätze das alte Handwerk sehr und lerne gerne Menschen kennen, die als Lehrende oder Lernende hierzu eine Grundlage legen wollen“, sagt Heide Schütz, die sich dafür einsetzt, dass historische Gebäude in der Region erhalten werden und das Wissen um alte Handwerkstechniken weitergegeben wird. Schließlich sollen auch durch den Wiederaufbau ihrer Scheune Werte erhalten und liebgewonnene Traditionen weitergelebt werden.
Weitere Informationen und Vermittlungen für Pressevertreter: Thomas.Mertz@denkmalschutz.de oder 0228-9091-404.