Die historische Substanz im Giebelfeld ist äußerst gefährdet
Für die Restaurierung des historischen Putzbestandes des Mittelrisalits am Rittergut in Groß Vielen stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher zweckgebundener Spenden 20.000 Euro zur Verfügung. Das zu Beginn des 18. Jahrhunderts errichtete Rittergut gehört somit zu den über 650 Objekten, die die DSD, die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum feiert, dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Mecklenburg-Vorpommern fördern konnte.
Das um 1700 errichtete Rittergut erlebte zwei weitere bauhistorische Höhepunkte. Zum einen die Bauphase von 1770 bis 1800 mit engen architektonischen Verbindungen von Kirche, Torhaus und Gutshaus. Zum anderen die Zeit um 1900, als die Familie Wenck das Gut übernahm und es unter den Reformgedanken stellte. Der aufstrebende Architekt Paul Korff plante hier seine erste große Gutsanlage und schuf eine zukunftsweisende Zusammenführung von Neobarock und Jugendstil.
Zum Objekt:
Die Fassade enthält historische Substanz im Giebelfeld, die äußerst gefährdet ist. Das stuckierte Wappen sowie weitere ornamentale Ordnungselemente der Fassade sind noch vorhanden, aber dabei, sich aufzulösen. Rasche konservatorische und restauratorische Maßnahmen sind dringend erforderlich. Der Entscheidung gingen genaue bausubstanzliche Analysen sowie restauratorische Diskussionen voraus. Das Putzmaterial wird genauestens eingesehen und aus den Sandgruben der Region geschöpft. Eine Verblechung der Mauerkrone wird veranlasst, da das Giebelfeld über Sturm und Witterung nachhaltige Schäden erlitten hat.