28.06.2018

Hofgut Wickstadt in Niddatal-Assenheim erreicht DSD-Fördervertrag

Hessen

Mittelalterlicher Pfortenturm ist einer der wenigen seiner Art in Deutschland

Einen Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) über 100.000 Euro für die Restaurierung des Pfortenturms des Hofguts Wickstadt in Niddatal-Assenheim erreicht in diesen Tagen Turmbewohner Dr. Harald Fischer. Der sogenannte Pfortenturm, einstmals ein Wehrspeicher des Hofguts Wickstadt, prägt den Westrand der Siedlung in der fruchtbaren Wetterau. Seit 1969 befindet sich der Turm in privater Erbpacht und wird zu Wohnzwecken genutzt.

Das Dorf Wickstadt wurde 1231 erstmals urkundlich erwähnt, als es durch Schenkung in den Besitz des Klosters Arnsburg überging. Zum Wirtschaftshof ausgebaut und auch als Sommersitz genutzt, wurde die Anlage 1806 säkularisiert und gelangte an das Großherzogtum Hessen. Der Klosterhof fiel bereits drei Jahre zuvor als Domäne an die Grafen zu Solms-Rödelhausen, die bis heute die Eigentümer sind.

Der Klosterhof besteht aus dem südlich gelegenen Herrenhaus, das 1792 als repräsentativer Bau mit Mansarddach und vier gerundeten Eckpavillons entstand. Nördlich vorgelagert sind in hufeisenförmiger Anordnung Wirtschaftsbauten mit Erweiterungen aus dem 19. Jahrhundert. Ein großer Garten mit Bruchsteinmauer schließt sich südwestlich an. Der mittelalterliche Pfortenturm, ein ehemaliger Fruchtspeicher und Wohnturm, ist architektonisch besonders bedeutsam, da er einer der wenigen seiner Art in Deutschland ist.

Der Pfortenturm erhebt sich am Westrand der Hofsiedlung. Der viergeschossige Turmbau auf quadratischem Grundriss stammt im Kern vermutlich aus der Zeit um 1400. Die beiden Untergeschosse sind massiv aus Basaltstein gemauert. Sandsteinerne Eckquaderungen und ein Rundbogenportal gliedern die Fassaden.

Die zweiten und dritten Geschosse sind in Fachwerk ausgeführt. Über beide Geschosse reichende Ständer mit Verblattungen und hohe, teilweise durchgehende Fußstreben sind erkennbar. Die Aussteifung der Eckpfosten erfolgt durch Schwertung mit Kopfstreben, Fußstreben und Fußbänder. Die Riegel sind wandbreit aufgeblattet. Ein hohes Walmdach deckt den Bau. Im Inneren haben sich originale hölzerne Blocktreppen erhalten.

Hofgut Wickstadt gehört zu den über 190 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale allein in Hessen fördern konnte.

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