17.01.2012

Jüdische Musik in Hannover

Festwoche anlässlich der Eröffnung der Villa Seligmann

Kurzfassung: Mit einer Konzertreihe feiert das Europäische Zentrum für Jüdische Musik in Hannover feierlich die Eröffnung der Villa Seligmann in der Hohenzollernstraße 39. Vom 18. Januar 2012 bis zum 29. Januar 2012 finden fast täglich um 19.30 Uhr Kammer- und Chorkonzerte statt, außer am 23., 27. und 28. Januar, die Soiréen an den beiden Sonntagen beginnen bereits um 17.00 Uhr. Karten sind per Fax (0511/84 48 87 105) oder Email (karten@ezjm.de) erhältlich. Die Villa Seligmann, ein seltenes hannoversches Zeugnis jüdischen Bürgertums vor der Schoa, ist eines von über 260 Projekten, die die private Denkmalschutz Stiftung in Bonn dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale allein in Niedersachsen fördern konnte.

Langfassung: Mit einer Konzertreihe feiert das Europäische Zentrum für Jüdische Musik in Hannover feierlich die Eröffnung der Villa Seligmann in der Hohenzollernstraße 39. Von Mittwoch, den 18. Januar 2012 bis Sonntag, den 29. Januar 2012 finden (bis auf den 23., 27. und 28. Januar) täglich um 19.30 Uhr Kammer- und Chorkonzerte statt, nur an den beiden Sonntagen beginnen die Soiréen bereits um 17.00 Uhr. Karten sind per Fax (0511/84 48 87 105) bzw. Email (karten@ezjm.de) auf Anfrage erhältlich.

Der Mitte des 19. Jahrhunderts geborene jüdische Bankkaufmann Siegmund Seligmann trat 1876 in die Firma „Continental Caoutchouc- und Gutta-Percha-Compagnie“ ein, deren Vorstandsmitglied er bald darauf wurde und die er als Continental AG und einen der größten Gummi- und Reifenproduzenten Deutschlands zu Weltruhm führte. Als erste deutsche Firma stellte die Continental AG schon 1892 Fahrrad-Luftreifen her, ab 1898 produzierte sie profillose Autoreifen und ab 1904 als erste weltweit solche mit Profil. 1923 wurde Seligmann Ehrenbürger von Hannover.

Von 1903 bis 1906 ließ sich der erfolgreiche Unternehmer von Hermann Schaedtler eine repräsentative Villa in großzügiger Gartenanlage in der Hohenzollernstraße erbauen. Wenige Jahre nach Seligmanns Tod wurde das Anwesen 1931 an die Stadt verkauft, die es zunächst der Wehrmacht und nach dem Krieg dem Landesernährungsamt überließ. In den 1960er Jahren nutzte das Musikkonservatorium das Gebäude, bevor das Haus schließlich die städtische Musikschule übernahm.

Das Bauwerk wird als opulent ausgestattete und besterhaltene Privatvilla Hannovers bezeichnet. Der zweigeschossige Werksteinbau in neobarocken Formen wurde im Inneren nutzungsbedingt mehrfach umgebaut, doch können diese Verfremdungen auf den Ursprungszustand zurückgeführt werden. Die festen Einbauten sind glücklicherweise nahezu vollständig erhalten geblieben. Lediglich die Dachkonstruktion wurde auf Grund eines Brandes in den Kriegsjahren erneuert. Bemerkenswert ist die unterschiedliche Raumausstattung, die die Stilmerkmale unterschiedlicher Epochen historisierend nachahmt.

Seit dem 1. Mai 2008 gehört die Villa Seligmann der Siegmund Seligmann-Stiftung. Diese beseitigte nun zahlreiche Schäden an dem Gebäude, darunter unsachgemäße Eingriffe an Decken, Wänden und Einbauten. An der Restaurierung der Wandfassung beteiligte sich auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit 30.000 Euro. Das Haus ist eines von über 260 Projekten, die die private Denkmalschutz Stiftung in Bonn dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte. Dazu gehören in Hannover auch der Beginenturm, das Wilhelm-Busch-Museum und das Stift zum Heiligen Geist.

Bonn, den 17. Januar 2012/Schi

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