Jugendbauhütte NRW–Rheinland engagiert sich im Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste
Von Montag, den 13. Oktober 2025 bis Freitag, den 17. Oktober 2025 führt die Jugendbauhütte NRW-Rheinland in Kooperation mit Raum13 im Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste in Köln ein Projektseminar durch. Unter dem Motto „Nachhaltigkeit in der Denkmalpflege“ kommen 28 junge Menschen, die seit Anfang September ihr Freiwilliges Soziales Jahr in der Denkmalpflege absolvieren, an einem Ort zusammen, um handwerkliche Fähigkeiten zu erwerben. Das Seminar soll bei den jungen Menschen ein Bewusstsein für nachhaltige Denkmalpflege schaffen.
Während ihrer Projektwoche arbeiten die Jugendlichen am ehemaligen Verwaltungsgebäude des traditionsreichen Industrieunternehmens Klöckner-Humboldt-Deutz. Sie restaurieren Möbel aus dem historischen Sitzungssaal, erstellen ein Raumbuch, führen beschädigte Bauteile einer neuen Nutzung zu und dokumentieren ihre Arbeiten. Ergänzend dazu vermittelt Annette Liebeskind, Abteilungsleiterin Denkmalförderung der DSD, in einem theoretischen Lernteil die sogenannten „11 Schritte zu einer nachhaltigen Denkmalpflege“. Abgerundet wird das Seminar durch Einsatzstellenpräsentationen, die die Arbeitsfelder der Freiwilligen vorstellen, sowie ein kreatives Abendprogramm mit Upcycling-Angeboten, politischer Bildung und gemeinsamen Erkundungen des rechtsrheinischen Kölns bei Nachtwanderungen.
Das Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste befindet sich auf dem Gelände der ersten Gasmotorenfabrik der Welt, gegründet 1864 von Nikolaus August Otto und Eugen Langen. Heute gilt das Areal als potenzielles Weltkulturerbe und ist ein Schlüsselort für die Auseinandersetzung mit Fragen von Industriekultur, Stadtentwicklung und Zukunftsgestaltung. Das gemeinnützige Kunst- und Stadtentwicklungsunternehmen Raum13, gegründet 2007 von Anja Kolacek und Marc Leßle, hat das historische Ensemble in den letzten Jahren zu einem kulturellen Labor entwickelt, das Kunst, Erinnerung und gesellschaftliche Debatten miteinander verbindet.
Die Jugendbauhütten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in Trägerschaft der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd) ermöglichen Jugendlichen im Alter von 16 bis 26 Jahren ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Denkmalpflege. Dabei lernen junge Menschen traditionelle Handwerkstechniken kennen, wenden sie am Denkmal an und vertiefen ihr Wissen in Theorie und Praxis. Von den bundesweit 17 Jugendbauhütten wurde die erste 1999 in Quedlinburg gegründet. Seither erhielten über 6.500 junge Menschen in den Jugendbauhütten einen theoretischen und praktischen Zugang zur Thematik. Insgesamt stehen jährlich deutschlandweit rund 300 Plätze zur Verfügung.