Ortskurator überbringt symbolischen Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt die Instandsetzung des Badesees und des Badehauses im bedeutenden Reformgarten von Gut Barendorf bei Lüneburg. Am Dienstag, den 10. Januar 2023 um 11.00 Uhr überbringt Professor Dr. Paul Georg Lankisch, Ortskurator Lüneburg der DSD, den dazugehörenden symbolischen Fördervertrag über 95.000 Euro an Ulrich Völkmann vom Planungsbüro PBV für den Eigentümer Kai Lafrenz. Die Fördermittel stammen aus den Erlösen der GlücksSpirale und der treuhänderischen Gemeinschaftsstiftung Gärten und Parks in der DSD. Für die private Denkmalschutzstiftung ist der Reformgarten von Gut Barendorf eines von über 470 Förderprojekten, die die Stiftung allein in Niedersachsen aus privaten Spenden, ihrer Treuhandhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, unterstützen konnte.
Das Gut Barendorf wurde 1850 von Conrad von Dassel gegründet. Zum ersten Gutshaus gehörte bereits ein kleiner Park. 1918 kaufte der Bankier Heinrich Bockelmann das Anwesen und ließ sich den Park von den renommierten Hamburger Gartenarchitekten Schnackenberg & Siebold neu planen und anlegen. Um 1956 kam es zu einer Trennung von Park und Herrenhaus, das an den Trägerverein des heutigen Bildungs- und Tagungszentrums Ostheide (BTO) vermietet wurde. Die Wegeführungen im Park wurden verändert und der große Eichenplatz am Fuß der Sommerterrasse des Gutshauses verlor seine Bedeutung. 2007/2017 wurden Garten und Villa unter Denkmalschutz gestellt. Die Villa wurde durch den neuen Eigentümer saniert und erste Planungen zur Rekonstruktion des Reformgartens entstanden in enger Abstimmung mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege.
Zum Objekt:
Im Rahmen der Rekonstruktion des Reformgartens werden auch der Badesee und das Badehaus instandgesetzt. Schnackenberg & Siebold hatten den etwa zweieinhalb Hektar großen landschaftlich geprägten Reformgarten östlich des Gutshauses mit Rosengarten, Gästevilla, einem Laubengang aus Linden und einer Toranlage sowie einem Badesee mit Umkleidehaus angelegt. Das etwa 50 Meter lange Becken ist formal gefasst, eine Seite des rechteckigen ehemaligen Schwimmbereichs ist bogenförmig, der gegenüberliegende in Form eines eingezogenen Halbrunds abgeschlossen. Das Badehaus ist ein kleiner Pavillon mit geschwungenem Ziegelzeltdach auf quadratischem Grundriss, die Seeseite ist in einer Säulenvorhalle geöffnet.