22.04.2025

Tuchscheune von Gut Schönthal in Aachen

Nordrhein-Westfalen
Tuchscheune von Gut Schönthal in Aachen * Foto: Clemens Hergeth

Denkmal für die frühe Tuchindustrie der Stadt

Für die Mauerwerkssanierung der Tuchscheune von Gut Schönthal in Aachen stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 150.000 Euro bereit. Den dazugehörigen symbolischen Fördervertrag überbringen Roland Tauber, Ortskurator Jülich der DSD, und DSD-Vorstand Dr. Steffen Skudelny bei einem Pressetermin vor Ort am Mittwoch, den 23. April 2025 um 18.00 Uhr an Clemens Hergeth von der Gut Schönthal GmbH. Die Tuchscheune, eine der letzten zwei Tuchscheunen Aachens, hat städtebauliche Bedeutung und ist lokalgeschichtlich wichtig, weil die Trockenhalle ein Denkmal für die frühe Tuchindustrie Aachens darstellt und den wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt im 19. Jahrhundert dokumentiert. Das Denkmal gehört zu den über 880 Projekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich in Aachen eine schnell wachsende Textilindustrie. Produktionsstätten bestanden in der Innenstadt, aber aufgrund des Einsatzes modernerer Maschinen stieg der Platzbedarf. Vermehrt wurde die Produktion auf stadtnahen Hofanlagen eingerichtet. Das heutige Gut Schönthal wurde ab 1840 als Vierkanthof erbaut. Zum Gut gehörte eine ältere Mühle, die 1810 als Wollspinnerei und ab 1830 als Walkmühle diente. Ab dem frühen 19. Jahrhundert wurde die Hofanlage für die Tuchproduktion umgenutzt. Um 1860 kaufte der bedeutende Aachener Tuchfabrikant, Politiker und Rittergutsbesitzer Carl Martin Nellessen, der die Aachener Tuchfabrikation durch Einführung von Dampfmaschinen modernisierte, den teilweise industriell genutzten Hof und ergänzte die Produktionsstätte um eine Tuchscheune. Tuchscheunen dienten dazu, hochwertige Tuche nicht mehr ungeschützt im Freien, sondern geschützt und platzsparend hängend zu trocknen.

Zum Objekt

Gut Schönthal mit seinem der Öffentlichkeit zugänglichen Nellessenpark liegt am Beverbach in Aachen Beverau. Die mächtige Tuchscheune im Westen verkörpert ein den Hof dominierendes Element. Der Bau besteht aus massivem Ziegelmauerwerk mit Blausteingewänden an Fenstern und Toren. Die Hoffassade zeigt eine aufwändige Blausteingliederung im Sockel, Kapitelle, einen Torbogen und Konsolsteine. Zwei spiegelartige Flächen betonen die repräsentative Fassade. Die Scheune ist 15 Meter hoch, 21,5 Meter lang und 13,5 Meter breit. Die überdimensionale Höhe der Halle mit einem stützenfreien Tragwerk diente zur Trocknung großformatiger Tuche. 1943 wurde Gut Schönthal fast vollständig zerstört. Die Tuchscheune blieb jedoch erhalten, nur das Dach und der obere Mauerbereich wurden stark beschädigt. 

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