Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hilft
Für die Sanierung des Dachgebälkes und der Ziegeldeckung eines Wirtschaftsgebäudes in der Rauwaldstraße 3 in Wald-Amorbach stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale 50.000 Euro bereit. Das denkmalgeschützte Gebäude gehört somit zu den über 260 Projekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.
Das Gebäude besteht hauptsächlich aus dem mächtigen Keller, dessen Tonnengewölbe sorgfältig aus Sandsteinquadern gemauert ist. Außen sind sehr starke Strebepfeiler angeordnet. Darüber sitzt ein relativ flaches Dach, das wie ein Provisorium wirkt und kaum aus derselben Zeit stammen dürfte wie der Keller, der im 16. oder 17. Jahrhundert entstanden sein kann, während das Dach zur Inschrift von 1849 passt, zu der auch die Neuverblendung der Eingangswand gehört. Die Größe des Kellers lässt sich nicht mit einer bäuerlichen Nutzung in Verbindung bringen, sondern an einen herrschaftlichen Bau denken. Vielleicht handelt es sich um den Rest eines Adelssitzes oder um eine Zehntscheune.
Es bleibt festzuhalten, dass der Keller aus dem Jahr 1849 stammt und seine innere Raumschale sowie die Außenseite der Südwand einschließlich aller Öffnungen weitgehend im ursprünglichen Zustand erhalten sind. Eindeutige Hinweise auf ältere Bauteile konnten nicht gefunden werden; beim einzigen sichtbaren Zusammentreffen der Bausubstanz des Kellers mit anderen Bauteilen an der Außenseite der Südwand sind vielmehr die beidseitig anschließenden Mauerpartien jünger.
Zum Objekt:
Es handelt sich um ein eigenartiges Gebäude, das nur aus einem großen, im Norden bis zur Oberkante in den Hang geschobenen, aber im Süden fast ebenerdigen Gewölbekeller sowie einem Satteldach mit Fachwerkgiebel im Süden besteht. Bei der Dach-Konstruktion handelt es sich um ein Rofendach, dessen paarweise angeordnete und im First durch Scherzapfen verbundene Rofen deutlich oberhalb der Mitte ohne Kerven auf den Rähmen eines zweifach stehenden Stuhls liegen und dort jeweils mit einem eisernen Sparrennagel befestigt sind.