Hahnentorburg Köln

Hier schlagen kölsche Herzen schneller

An diesem Ort wird klar, warum die „Kölsche Lück“ für ihre Weltoffenheit und Feierlust bekannt sind. Für ihre Lebensart ist die Kölner Hahnentorburg ein typischer Ort. Hier ist jede Woche „meet  & eat“ – ein kulinarisches Fest mit Spezialitäten aus allen Kontinenten. An den Ständen sprechen sie viel und laut: Neben Kölsch und Deutsch, auch Spanisch, Englisch, Französisch, Thai… ein echter Aussie aus Down Under bietet australische Meat Pies an, begrüßt seine Stammkunden mit „Ey, maid!“, während er leckerste Fleischpasteten knetet. Gegenüber gibt es das gleiche in schwäbisch: „Mer hän aa supr Maultäschle im Aagebot!“ Etwas weiter weg von den Delikatess-Fressbuden sitzen trendige Teens und Twens stadtauswärts an den alten Burgmauern aus dem 13. Jahrhundert, die einen trinken Smoothies, die anderen ein Bier. Es wird schwadroniert, studiert oder einfach nur in der warmen Sonne gedöst.

Heimat für Kölner Traditionen

Der Rudolfplatz ist einer der beliebtesten Treffpunkte und ein Beispiel dafür, warum die Kölner ihre für die schönsten Stadt Deutschlands halten. Ob es stimmt? Nun… sie glauben auf jeden Fall daran. Hier an der Hahnentorburg mag sich jeder schnell von der lebensbejahenden Stimmung und dem „Heimatjefööl“ der Kölner anstecken lassen. Und das liegt nicht nur am verlockenden Geruch der Speisen, die hier um den Rudolfplatz 24 Stunden am Tag angeboten werden. Das Denkmal gehört zu den einst zwölf Torburgen in der acht Kilometer langen Stadtmauer, die von 1180-1220 errichtet wurden. Im preußischen Köln wurden große Teile der Stadtbefestigung ab 1881 niedergelegt. Die Stadtverwaltung hatte entschieden, nur noch vier Tore und vier kurze Mauerstücke stehen zu lassen. Gut die Hälfte davon hat seitdem das Kölner Brauchtum in Beschlag genommen. Die Hahnentorburg selbst wurde 1885-88 vom Stadtbaumeister Josef Stübben (1845-1936) restauriert und 100 Jahre später 1988 an die Kölner Ehrengarde vermietet – eine der größten, der über 100 Karnevalsgesellschaften in der Metropole am Rhein.

Ein Stadttor für Kaiser, Könige und alle Kölner

Tausende Touristen strömen täglich zum Dom – der Kölner selbst sieht ihn jeden Tag, geht vorbei und vermisst ihn nur, wenn er nicht in der Heimat ist. „Jefööl“, das Gefühl für seine Stadt lebt der Kölner vor allem in den traditionellen Vierteln links und rechts der Kölner Ringe. Die Hahnentorburg am Rudolfplatz liegt genau in ihrer Mitte. Es gibt kaum einen besseren Treffpunkt für eine Verabredung, als unter diesem mittelalterlichen Bogen, durch den einst die deutschen Kaiser und Könige nach ihrer Krönung in Aachen die Stadt betraten, um dem Schrein mit den Gebeinen der Heiligen Drei Könige im Dom zu huldigen.

Im Zweiten Weltkrieg wurden die meisten Bauten um die Hahnentorburg zerstört. Auch der, von der Westseite aus gesehen, linke Turm stürzte ein. Nach der Instandsetzung war die Hahnentorburg aber erneut das wohl prächtigste Tor in der über 800 Jahre alten Stadtbefestigung. Neben den Karnevalisten nutzen Kölner regelmäßig den Festsaal des Baus für Hochzeiten und einzigartige Feiern. Denn dieser Ort hat Symbolcharakter. „Dat Hätz vun der Welt, jo dat is Kölle“ singen sie nicht nur an Karneval – „dat Hätz der Kölsche“, ihr eigenes Herz tragen die Kölner zur Hahnentorburg. Das sagt das verliebte Pärchen, das hier unter dem alten Bogen knutscht, und das sagt auch der Schwabe, der hier seine Maultauschen wöchentlich verkauft. Heimat ist für den Kölner, der Ort an dem er so sein kann wie er ist: weltoffen, genusssüchtig und feierwütig. Hier an der Hahnentorburg erlebt jeder „dat Jefööl Heimat, en Kölsche zo sin“!


Mehr Informationen zum Denkmal und wie die Stiftung helfen konnte finden Sie hier!