Bernhard-von-Wiesen-Stiftung für Kulturdenkmale auf dem Biebricher Friedhof und dem Nordfriedhof in Wiesbaden

Bernhard-von-Wiesen-Stiftung für Kulturdenkmale auf dem Biebricher Friedhof und dem Nordfriedhof in Wiesbaden

Die 2001 gegründete treuhänderische Bernhard-von-Wiesen-Stiftung unter dem Dach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz setzt sich für die Erhaltung anerkannter Denkmale auf dem Friedhof in Wiesbaden-Biebrich, Bernhard-May-Straße und dem Nordfriedhof Wiesbaden, Platter Straße in Bau und Ausstattung samt zugehöriger Anlagen ein.

Die Bernhard-von-Wiesen-Stiftung wurde mit dem Auftrag errichtet, historische Grabstätten an den beiden bedeutenden historischen Stadtfriedhöfen Wiesbadens zu erhalten. Sowohl die Grabmalkunst vergangener Zeiten als auch die Erinnerung an Personen und ihre häufig prägende Rolle in der Stadtgeschichte sollen so bewahrt werden. Besondere Beachtung widmet die Stiftung der Erhaltung der Grabstätten aus der Hand der Wiesbadener Bildhauer C. W. Bierbrauer, Franz Grünthaler, Carl Jung, Carl Keil, Jacob Meuldermans, Carl und Fritz Roth und Herman Schies.

1855 wurde der jetzige Friedhof Wiesbaden-Biebrich eröffnet. Die Trauerhalle mit den daran anschließenden Gebäuden entstand erst nach mehreren Friedhofserweiterungen im Jahr 1891. Mit rund 9,7 Hektar ist der Biebricher Friedhof heute der drittgrößte Wiesbadens. Er wurde seit 1904 gezielt zum Parkfriedhof entwickelt, der mehr den Eindruck eines Parks als den einer Begräbnisstätte erwecken sollte. Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kunst, Wirtschaft, Kirche und Politik haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden.

Der Nordfriedhof mit 14,5 Hektar, zweitgrößter Friedhof Wiesbadens, wurde 1877 im Randbereich des Stadtwalds als Zentralfriedhof eröffnet. Er ist im südlichen Teil geometrisch angelegt und um 1900 auf heutige Ausmaße nach malerischen Gesichtspunkten erweitert. Auf dem neuen Nordfriedhof fanden bis heute etwa 85.000 Menschen ihre letzte Ruhestätte. Unmittelbar auf der Nordseite grenzt ein jüdischer Friedhof an. Durch den relativ hohen Anteil an Grabstätten aus der Jahrhundertwende vom 19. ins 20. Jahrhundert, vermittelt der Nordfriedhof noch heute ein Abbild der Wilhelminischen Epoche, ist Zeugnis und zugleich Bestandteil der Stadtgeschichte Wiesbadens. Wertvoller historischer Grabmalbestand, darunter mehrere Mausoleen und repräsentative Gruftanlagen sowie eine vom Jugendstil beeinflusste Urnenhalle. Das Pförtnerhaus am Haupteingang stammt von 1878.

Die Bernhard-von-Wiesen-Stiftung ermöglichte bereits an 20 Grabdenkmalen und Mausoleen der beiden Friedhöfe Instandsetzungs- und Pflegemaßnahmen.

Derzeit setzt sich die Treuhandstiftung für die Restaurierung des von Professor Albin Müller entworfenen Mausoleums "Theodosia Ruh" ein. Das Buntsandsteingebäude, 1933 als Kapelle ohne Gruftraum auf dem Nordfriedhof Wiesbadens errichtet, benötigt dringend Hilfe. Tiefe Fugen zwischen den Sandsteinplatten der Kuppel, aus denen inzwischen sogar ein Bäumchen wächst, lassen Feuchtigkeit in die Andachtskapelle dringen. Nässeschäden an der goldenen Mosaikdecke im Inneren der Kuppel zeugen davon. Darüber hinaus ist die Einfriedung des Grundstückes wiederherzustellen, nachdem das gusseiserne Geländer einem Diebstahl zum Opfer fiel und der Steinsockels dabei ebenfalls beschädigt wurde.