Stiftung Augustinerkloster zu Erfurt für das ehemalige Eremiten-Kloster von Martin Luther
Die 2003 gegründete treuhänderische Stiftung Augustinerkloster zu Erfurt unter dem Dach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz setzt sich für Sanierung, Restaurierung, Erhalt und Pflege des anerkannten Kulturdenkmals Augustinerkloster zu Erfurt und der zugehörigen Anlagen in Thüringen ein.
Das Augustinerkloster in Erfurt ist ein ab 1277 erbautes, ehemaliges Kloster der Augustiner-Eremiten, in dem Martin Luther von 1505-11 als Mönch lebte. Nach der Reformation ging das Kloster 1525 in den Besitz der evangelischen Johannisgemeinde über; 1559 wurde es von der Stadt Erfurt säkularisiert. 1936-38 erfolgte die Rekonstruktion der Kirche im Stil des 14. Jahrhunderts und eines Teils des Klosters unter Leitung des Architekten Theo Kellner. Die Realisierung weiterer Planungen verhinderte der Krieg. 1945 wurden Teile des Klosters bei einem Luftangriff zerstört. Zahlreiche Erfurter, überwiegend Frauen und Kinder - auch aus dem evangelischen Waisenhaus - hatten in dem als öffentlicher Luftschutzraum ausgewiesenen Keller der Klosterbibliothek Zuflucht gesucht. 267 Menschen fanden bei dem Luftangriff den Tod. in den Jahren 1946-57 erfolgte die Sanierung der beschädigten Kirche und Klostergebäude. Seit 1994 ist das Augustinerkloster Dienstsitz der Propstei Erfurt-Nordhausen. 1996 bezogen Schwestern der evangelischen Communität „Casteller Ring“ einen Teil des Gebäudes, das ansonsten vor allem als Tagungs- und Begegnungszentrum genutzt wird.
Das Augustinerkloster ist eine große, vielteilige Baugruppe, die ihr mittelalterliches Erscheinungsbild weitgehend erhalten hat und in großen Teilen von der alten Klostermauer umschlossen wird. Die Stiftung Augustinerkloster förderte unter anderem die Sandsteinarbeiten an der Mauer zur Comthurgasse, den Wiederaufbau der Waidhäuser und der Bibliothek, und an der Augustinerkirche half sie, die Fenster zu restaurieren.