Die 2001 gegründete treuhänderische Stiftung Backsteingotik unter dem Dach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz fördert die Erhaltung von Klosterkirchen und Klosteranlagen in Mecklenburg-Vorpommern.
Der Hospitalorden der Antoniter war von 1222-1552 in Tempzin ansässig. Das durch Fürst Borwin von Mecklenburg gegründete und ausgestattete Tempziner Kloster war noch bis 1415 eng mit seinem Mutterkloster Grünberg in Hessen verbunden, was durch die Abführung aller vom Kloster erwirtschafteten Überschüsse dokumentiert wird. Erst mit einem päpstlichen Privilegium erreichte Tempzin 1415 eine Lösung vom Mutterkloster, was sich auch im Bau einer neuen Kirche dokumentierte. Tempzin wurde Mutterkloster für Filiationen im Baltikum und in Skandinavien.
Vom Kloster sind neben der Kirche die Umfassungswände einer mittelalterlichen Scheune und ein Backsteinbau südwestlich der Kirche erhalten. Dabei handelt es sich um das ehemalige Praeceptorgebäude, einen mittelalterlichen Bau von 1496. Das dreigeschossige Gebäude unter einem hohen Satteldach weist am Ostgiebel eine Blendengliederung und die Inschrift „Frater Bartholdus Ponink p(rä)ceptor - an(no) 1496" auf, „Bruder Lehrer Bartholdus Ponink im Jahr 1496“.
Seit einigen Jahren richtet ein Förderverein mit umfangreichen Eigenleistungen vor Ort eine Pilgerherberge ein. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat die Arbeiten von 1997 bis 2002 finanziell unterstützt. Inzwischen beteiligt sich die Stiftung Backsteingotik an Maßnahmen zur Instandsetzung der Gebäude.
Zurzeit werden Arbeiten am Praeceptorgebäude durchgeführt. Die noch vorhandene und bereits zum Ursprungsbau gehörende mächtige Esse im Erdgeschoß begründet die heutige Bezeichnung als „Warmhaus". Denn geheizte Häuser waren früher äußerst selten und aufwendig im Erhalt. Als seltener Gebäudetypus eines klösterlichen Wirtschaftsgebäudes außerhalb des Klausurbereiches ist der Bau für Kloster-, Architektur- und Kirchengeschichte von besonderer Bedeutung.