Die 2011 gegründete treuhänderische Stiftung Kloster Marienthal unter dem Dach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz setzt sich für Restaurierung, Erhalt und Pflege der Zisterzienserinnenabtei Klosterstift St. Marienthal sowie nachrangig weiterer gefährdeter Denkmale in den östlichen Bundesländern ein, sofern sie in lebendiger, ausschließlich öffentlicher Nutzung stehen, vor 1800 datiert sind und - bei Sakraldenkmalen - christlicher Glaubenspraxis dienen.
Die an der Neiße gelegene Zisterzienserinnenabtei Marienthal wurde 1234 von König Wenzel II. von Böhmen gegründet. 1427 erstmals zerstört, wurde das Kloster in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts nach mehreren Bränden unter der Äbtissin Anna Friedrich (1650-90) unter Verwendung alter Bausubstanz neu errichtet. Von diesen Bauten haben sich nur die Kirche und die Abteigebäude erhalten. Die größte Zahl der Nebengebäude – etwa das Lusthaus und die Brauerei – stammt vor allem aus dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts. Das Kloster wird nach wie vor als Zisterzienserinnen-Abtei genutzt. Es ist neben Kloster Marienstern im Kreis Kamenz das einzige Zisterzienserinnenkloster Deutschlands, das ohne Unterbrechung seit dem Mittelalter fortbesteht.
Das Kloster war schwer durch das Hochwasser im August 2010 betroffen. Das Wasser stand bis zu zwei Meter hoch in den einzelnen Gebäuden. Es ist schon ein großer Teil der Sanierungs- und Restaurierungsleistungen erfolgt. Trotzdem wird die endgültige Beseitigung der Hochwasserschäden noch eine geraume Zeit in Anspruch nehmen. Die Stiftung Kloster Marienthal will mit ihren Erträgen eine erste Maßnahme an der Michaeliskapelle des Klosters begleiten.