Die 2008 gegründete treuhänderische Stiftung Kloster Oybin unter dem Dach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz setzt sich für die Förderung der Denkmalpflege und des -schutzes ein, insbesondere für das anerkannten Kulturdenkmal Kloster Oybin und der zugehörigen Anlagen bei Görlitz in Sachsen.
Die Ruine der Klosteranlage liegt in einer beeindruckenden Naturszenerie im Dreiländereck Deutschland, Tschechien und Polen, 100 Meter über der Talsohle auf einem Felsmassiv. Die malerische Ruine wurde zu einem beliebten Motiv der romantischen Maler wie Caspar David Friedrich oder Adrian Ludwig Richter. Das Denkmalensemble auf dem Berg Oybin ist nicht nur für die Heimatgeschichte der Oberlausitz bedeutsam. Deutsche Geschichte und böhmische Kultureinflüsse dokumentieren sich in der Ruine des Kaiserhauses.
Aus der Zeit der Gründung durch Heinrich von Leipa um 1311 stammen vermutlich noch die beiden Tortürme der Zwingermauern. 1319 gelangte die Burg an Heinrich v. Jauer, 1346 unmittelbar an die böhmische Krone. Unter Karl IV. wurde das viergeschossige sogenannte Kaiserhaus der Burg am Felsrand errichtet, 1365 stiftete der Kaiser unmittelbar neben der Burg ein Kloster, das er mit Cölestinermönchen aus Avignon besetzte. 1559 wurde das Kloster aufgelöst und brannte 1577 aus, die Ruine diente seit 1681 als Steinbruch.
Mit dem Bau der Klosterkirche wurden Handwerker der Prager Dombauhütte beauftragt. Drei Steinmetzzeichen der Schule Peter Parlers sind nachweisbar. Der gleiche Schmuckfries wie an der Wenzelskapelle des Veitsdoms findet sich an der Fassade der Klosterkirche Oybin. Die Verbundenheit mit Prag führte dazu, dass 1421 bedeutende Reliquien aus dem Veitsdom und der Wenzelskapelle auf dem Oybin vor den Hussiten in Sicherheit gebracht wurden.
Derzeit werden Mittel für eine größere Maßnahme am Stiftungsobjekt angespart. Ziel ist es Objekte wie die „Berka-Wappentafel“ unterhalb der Klosterruine zu rekonstruieren.