Stiftung Stadtmauer Oberwesel

Stiftung Stadtmauer Oberwesel: Baujahr 1213-16

Die 1995 gegründete treuhänderische Stiftung Stadtmauer Oberwesel unter dem Dach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz setzt sich für Sanierung und Erhalt des Kulturdenkmals Stadtmauer Oberwesel in Rheinland-Pfalz ein. Darüber hinaus können anerkannte Kulturdenkmale gefördert werden, sofern die Erträge dies zulassen oder die Umstände es erfordern.

Die von 1213-16 in Bruchsteinen erbaute Oberweseler Ringmauer umschließt auf querovalem Grundriss mit einer langen Rheinfront die Kernstadt. Die 2,6 Kilometer lange, durchschnittlich etwa 8,50 Meter hohe Mauer zählt mit ihren fast vollständig erhaltenen Mauerzügen zu den besterhaltenen Stadtbefestigungen am Mittelrhein. Von ehemals 21 Türmen sind noch 16 erhalten.

Der rheinseitige Mauerabschnitt, der mit seinen Türmen die Stadtansicht prägt, stammt aus dem 13. Jahrhundert. Im 14. Jahrhundert, nach der Belagerung der im Aufruhr gegen den Erzbischof von Trier befindlichen Stadt, wurde die Mauer auch um die nördliche Vorstadt Niederburg gezogen und durch Schalentürme verstärkt. Bemerkenswert ist die Fülle der erhaltenen Baudetails wie etwa Wehrgangtreppen, hölzerne Maueranker und Bauzier. Das Besondere der im 15. Jahrhundert erweiterten und erhöhten Mauer ist die Konstruktion - sie wird von Bögen unterfangen, die auf Pfählen ruhen. Im Bereich des Pulverturms sind es Überkragungen, die sich gegenseitig stützen.

Die Erträge der Stiftung ermöglichten zuletzt die Instandsetzung der Stadtmauer zwischen Wehrturm und Pfaffenhütchen sowie zwischen Mühlentorturm und dem Niederburger Torturm. Darüber hinaus konnten durch anteilige Mittel die rheinseitige Stadtmauer von der Münzgasse bis Marktplatz, von Mühlentorturm bis St. Marien auf der Höhe und die westliche Stadtmauer von Pulverturm bis Rasselberg restauriert werden. Außerdem wurde das Teilstück zwischen Koblenzer Torturm und Felsenturm gerodet - der Grabenbereich wurde freigelegt, der Mauerbewuchs beseitigt und das Mauerwerk verfestigt und verfugt.