Aus Verbundenheit zum Herkunftsort und Verantwortung für seine Kulturdenkmale rief eine private Stifterfamilie 2011 die Warburger Denkmalstiftung unter dem Dach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ins Leben. Die Stiftung widmet sich besonders den Denkmalen, die bisher nur unzureichende Beachtung fanden, aber dennoch das Alltagsleben in Warburg prägen. Dabei stehen zwei Ziele im Vordergrund: die Restaurierung gefährdeter historischer Bausubstanz und die Vermittlung ihrer künstlerischen, architektonischen und historischen Inhalte. Als Forum und Lobby für den Denkmalschutz in Warburg richtet sich die Stiftung an die Bürger und Bürgerinnen Warburgs, aber auch an Unterstützer über die Region hinaus.
Im Fokus der Stiftung steht zurzeit das „Pennig-Haus“ an der Ecke Marktstraße/ Sternstraße. Nach einem Stadtbrand im Jahr 1862 wiedererrichtet, gelangte es 1903 in den Besitz der Schuhmacherfamilie Pennig. Die Pennig-Ära endete Mitte der 90er-Jahre, der Name blieb. Ab 2016 stand das Fachwerkhaus jedoch leer; ein Immobilienunternehmen kaufte das stattliche Eckhaus und plante, es durch einen „wirtschaftlicheren“ Neubau mit Eigentumswohnungen zu ersetzen. Die Pläne wurden in der Presse diskutiert und vor Ort sowie durch die Stiftung heftig kritisiert. Um zu verhindern, dass ein Einzeldenkmal Warburgs verloren geht, übernahm die Warburger Denkmalstiftung durchschlagend Verantwortung für das Haus – und kaufte es 2020.
Eine Petition Warburger Bürger und das Kaufangebot der Stiftung retteten schließlich das Denkmal. Das Pennig-Haus bleibt der Stadt somit erhalten, die schöne Warburger Innenstadt als wahrhaft historische Stadt erlebbar. Die Warburger Denkmalstiftung wird 2022 mit der Sanierung ihres Pennig-Hauses beginnen, auf Basis einer fundierten Planung, der zahlreiche bauhistorische Voruntersuchungen vorausgingen. Ihre Vorgehensweise soll zeigen, dass bei fachmännischer Planung und gutem Verständnis des historischen Bestands gelingen kann, was nur allzu häufig als Unmöglichkeit abgetan wird: Denkmale würdig instand zu setzen und unter zeitgemäßen Nutzungsansprüchen wirtschaftlich zu betreiben. Um die Gebäudesubstanz des 19. Jahrhunderts zu erhalten und qualitatives Wohnen im Denkmal zu ermöglichen, wird die Stiftung voraussichtlich rund zwei Millionen Euro investieren.
Natürlich war und ist die Warburger Denkmalstiftung bereits auch anderweitig in Warburg aktiv: Bereits verwirklicht ist die Sanierung eines Bildstocks unterhalb des Burgbergs. Auch bei den spannenden bodenarchäologischen Arbeiten an der Holsterburg vor den Toren der Stadt unterstützte die Stiftung. Aktuell beteiligt sie sich an der Restaurierung einer historischen Zaunanlage der Pfarrkirche St. Katharina in Warburg-Dössel – und ermöglichte hier mit ihrer Förderung in Abstimmung mit dem Westfälischen Landesamt für Denkmalpflege eine denkmalgerechtere Vorgehensweise als es der Pfarrei ohne ihre Hilfe möglich gewesen wäre.
Die Warburger Denkmalstiftung dankt allen engagierten Förderinnen und Förderern, die sich gemeinsam mit ihr für den Erhalt der Denkmale Warburgs einsetzen. Wir freuen uns, wenn auch Sie die Arbeit der Warburger Denkmalstiftung unterstützen möchten – zum Beispiel mit einer Spende zugunsten der Arbeiten am Haus Pennig.
Schauen Sie sich hier den Flyer der Warburger Denkmalstiftung an: