Schloss Eisenbach-Stiftung

Die Bauhistorie von Schloss Eisenbach

Eine der bedeutenden mittelalterlichen Burgen Hessens

Burg Eisenbach wird 1217 als Lehen der gleichnamigen Familie erstmals urkundlich erwähnt. Seit dem Aussterben der Eisenbachs kümmert sich durchgehend die Familie Riedesel um die Anlage, die sich seit 1429 Riedesel zu Eisenbach nennt. Die über eine Steinbrücke zugänglichen Bauten der Kernburg gruppieren sich um einen viereckigen Hof, der im Südwesten durch ein Tor zugänglich ist. Die auf einem Bergsporn sich über dem Lautertal erhebende Veste wurde nach einem Brand 1679 repräsentativ zum Schloss ausgebaut. Das anstelle des Palas um 1500 errichtete und später veränderte Wohngebäude ergänzt ein weiteres Gebäude aus dem Jahr 1515, das der einstigen Kemenate nachfolgte. Auf der Hofseite steht ein quadratischer Treppenturm. 1860 fügte man ein Quergebäude mit repräsentativem Saal an die mit einem Wehrgang versehene Schildmauer an. Die Fachwerkkirche aus den Jahren 1671 bis 1674 steht über einem massiven Unterbau aus dem 15. Jahrhundert. Hier haben sich neben dem Altar spätgotische Fresken aus der Vorgängerkirche erhalten. Im Westen schließt sich ein Stallgebäude an. Bemerkenswert ist die der Kernburg östlich vorgelagerte bis zu 6 Meter hohe gotische Zwingermauer mit vier Halbschalentürmen und Schlüsselloch-Schießscharten. Die das Landschaftsbild prägende Anlage zählt zu den bedeutenden mittelalterlichen Burgen Hessens.

Eine besondere historische Bedeutung erlangte Schloss Eisenbach anno 1527, als nach einer Begegnung von Hermann IV. Riedesel zu Eisenbach mit Luthers Mitreformator Philipp Melanchthon, die Reformation im Junkerland Riedesel eingeführt wurde. Durch die Konversion der Familie Riedesel zum protestantischen Glauben erlangte Schloss Eisenbach den volkstümlichen Beinamen „Oberhessische Wartburg“.