Architektonische Zeugen der Alltagskultur - vom Abriss bedroht

Der Bautyp „Kleines Bürgerhaus“ repräsentiert mit seiner baulichen Vielfalt die unterschiedlichen Wohn- und Lebensformen der ‚kleinen Leute’ in den letzten 500 Jahren. Die Buden, Gademe, Kotten, Speicher oder Häusgen genannten Kleinbauten sind ebenso zahlreich wie unauffällig. Sie bilden seit dem 15. Jh. das Gros des Baubestandes und prägen das Stadtbild unserer Region.

Trotz Denkmalschutz sind diese scheinbar unscheinbaren Bauten vielfach von Abriss, Verfall und undokumentiertem Verschwinden bedroht: 50% des Bestandes ist allein in den letzten Jahrzehnten abgebrochen worden. Die Stiftung Kleines Bürgerhaus hat es sich zur Aufgabe gemacht, die architektonischen Zeugen der Alltagskultur unserer Vorfahren zu erforschen, zu bewahren und der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Die Stiftung

Porträt: Die Stiftung Kleines Bürgerhaus

Die 2001 gegründete gemeinnützige Stiftung Kleines Bürgerhaus hat ihren Sitz in Bonn.

Zweck

  • Förderung des Wissens um vergangene Bau- und Lebensformen im Kulturraum Westfalen-Lippe bei Laien und Fachleuten
  • Unterstützung von Denkmalschutz und Denkmalpflege der baulichen Hinterlassenschaften des städtischen Wohnens und der Alltagswelt im Kulturraum Westfalen-Lippe
  • Erhaltung und Pflege der stiftungseigenen Baudenkmale

Vorstand

Die Stiftungsaufgaben werden vom Stiftungsvorstand wahrgenommen:

  • Dr. Fred Kaspar, Telgte, Stifter, Vorsitzender
  • Dr. Birgitta Ringbeck, Soest, stellv. Vorsitzende
  • Prof. Dr. Jan Carstensen, Detmold, Museumsdirektor a.D., LWL-Freilichtmuseum Detmold – Westfälisches Landesmuseum für Alltagskultur
  • Dr. Christoph Dautermann, Krefeld, Museum Burg Linn
  • Prof. Dr. Sophie Elpers, Amsterdam, Meertens Institut & Antwerpen, Universität Antwerpen
  • Dr. Wolfgang Rüther, Golmbach
  • Elke Freifrau von Wüllenweber, Bonn, Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Weitere Informationen erhalten Sie auch per Email unter info@stiftung-kleines-buergerhaus.de.

Spendenkonto

DSD Stiftung Kleines Bürgerhaus
IBAN: DE21 3708 0040 0264 8180 08
BIC: DRESDEFF370

Preis „scheinbar unscheinbar“

Preisträger 2024

2024 geht der Preis „scheinbar unscheinbar“ zu gleichen Teilen an zwei Preisträger: Silke Büscher-Wagner wird die Auszeichnung für den Verein Ahlener StadtbildMacher e.V. entgegennehmen, während Ange Pier-Ribbert als Eigentümerin des Hauses Kirchplatz 3 gewürdigt wird. Beide hatten sich mit einem wegweisenden Rettungs- und Nutzungskonzept um den Preis beworben. In Ahlen soll ein Torwärterhaus des 16. Jahrhunderts u.a. als außerschulischer Lernort und Treffpunkt genutzt werden. Das Haus in Dinker ist Zeugnis des bürgerschaftlichen Widerstands gegen eine verfehlte Verkehrsplanung.

Preis „scheinbar unscheinbar“ – Ausschreibung 2026

Sie besitzen ein historisches kleines Bürgerhaus und haben eine innovative Strategie entwickelt, um es zu erhalten? Vielleicht dient es jetzt als Café, Begegnungsstätte, außerschulischer Lernort, Museums- oder Heimathaus? Vielleicht haben Sie die Konzeptentwicklung oder Instandsetzung auch zum Anlass für historische Forschungen genommen? Dann haben Sie alle zwei Jahre, die Möglichkeit sich zu bewerben – als Privatperson, Verein oder Bürgerinitiative.

Der Preis

Der Preis „scheinbar unscheinbar“ ist teilbar und mit insgesamt € 10.000 dotiert. Er wird in folgenden Kategorien vergeben:

  • Grundlagenforschung
  • Öffentlichkeitsarbeit: Vermittlung oder Präsentation
  • Historische Dokumentation
  • Rettungs- oder Nutzungskonzept

Zudem werden undotierte Anerkennungen ausgesprochen.

Die Ausschreibung

Weitere Informationen zur Ausschreibung erhalten Sie hier. Bis zum 15. April 2026 können Sie Ihre Teilnahmeunterlagen einreichen.

Ehemalige Preisträger

Die Preisträger 2020

Herzebrock-Clarholz (Ortsteil Möhler)

Haus Pietig, Kapellenstraße 37
Ulla Grünewald und Wolf Bredow

Rheine

Haus an der Münstermauer 27
Historische Altstadt Rheine e. V.

Die Preisträger 2010-2020

Publikationen

Umfangreiche Einblicke in die Welt der Kleinen Bürgerhäuser

Jeder Band der EINBLICKE widmet sich einem Schwerpunktthema, sodass die Reihe insgesamt eine breite Übersicht zum Thema „Kleines Bürgerhaus“ bietet.