Slawische Tempelburg
Putgarten, Mecklenburg-Vorpommern

Slawische Tempelburg

Kultstätte auf Kap Arkona

Die slawische Tempelburg Arkona wurde im 6. Jahrhundert an der nordöstlichen Felsenspitze der Insel Rügen errichtet. Sie ist auch als Jaromarsburg bekannt und diente bis zum 12. Jahrhundert als Kultstätte der Ranen, einem westslawischen Volk.

Reiche Verzierungen

Prunkvolle Feste begingen die Slawen hier zu Ehren ihres höchsten Gottes Svantevit. Der Tempel war reich mit Schnitzereien verziert und in seiner Mitte erhob sich das acht Meter hohe Standbild des viergesichtigen Gottes. Geschützt wurde die etwa 300 mal 350 Meter große Festung an drei Seiten durch die Steilküste und zum Landesinneren durch zwei hintereinander liegende Wälle. Dennoch gelang es im Jahre 1168 den Dänen Rügen und auch die Tempelburg zu erobern. Bei der Eroberung zerstörten sie das Heiligtum der Ranen. Historisch gesehen kann dies als Wendemarke gesehen werden - die Slawen verloren ihre Unabhängigkeit und das Christentum hielt im nördlichen Europa Einzug.

Gefahr durch Rückgang der Küste

Heute sind die Überreste durch den Rückgang der Küste bedroht. In der Vergangenheit ist die Wallanlage bereits zu zwei Dritteln ins Meer gestürzt, da in den letzten 200 Jahren die Küste an dieser Stelle etwa 50 Meter zurückgegangen ist. Zusammen mit den beiden Leuchttürmen am Kap Arkona, dem Peilturm und dem Fischerdörfchen Vitt bildet die Wallanlage der Tempelburg Arkona ein Flächendenkmal auf der Insel. Um weitere Erkenntnisse zu der Anlage zu gewinnen unterstützt 2003 die Deutsche Stiftung Denkmalschutz Grabungen vor Ort und deren Auswertung, 2012 wurde die Bergung von erosionsgefährdeten historischen Zeugnissen und die Dokumentation gefördert.

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Reste einer slawischen Befestigung, 9.-12. Jh., Förderung 2003, 2012

Adresse:
18556 Putgarten
Mecklenburg-Vorpommern