28.04.2016 – Baden-Württemberg

An der Johanniskirche in Schwäbisch-Gmünd erinnert DSD-Plakette an GlücksSpirale und Privatspender

Bronze für die Stadtkirche

Für die Konservierung der Malereien und der Steinrestaurierung der Johanniskirche in Schwäbisch-Gmünd stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Lotterie GlücksSpirale zweimal 150.000 Euro zur Verfügung. Im Rahmen der Wiedereröffnung der Kirche überbringt nun am Sonntag, den 1. Mai 2016 um 18.45 Uhr Gisela Lasartzyk, Ortskuratorin Stuttgart der DSD, zur Erinnerung an die gelungene Restaurierung eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“ an Robert Kloker. Dadurch bleibt das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren.

Der Legende nach verlor Agnes von Hohenstaufen, die Gemahlin Herzogs Friedrichs von Schwaben, im 11. Jahrhundert bei der Jagd im Remstal ihren Ehering. Sie gelobte an der Fundstelle des Rings eine Kirche errichten zu lassen. So kam es zum Bau der Johanniskirche. Auf den Fundamenten dieser aus dem frühen 12. Jahrhundert stammenden Kirche wurde die heutige spätromanische Pfeilerbasilika von 1220 bis 1250 erbaut. Im 15. Jahrhundert wurde sie gotisch umgestaltet. Ein Chor wurde angebaut, die Seitenschiffe erhöht und gotische Maßwerkfenster an der Nord-, Süd- und Westseite eingebaut. Eindrucksvoll ist der reiche Fassadenschmuck aus Tier-, Fabel- und Pflanzenmotiven. Eines der kostbarsten Ausstattungsstücke ist die schlichte, staufische Pfeilermadonna aus dem 12. Jahrhundert. Bei dem romanischen Glockenturm leiten lange Schrägflächen vom rechteckigen in einen quadratischen Grundriss über, bevor er mit einer zweistöckigen, achteckigen Glockenstube, die ein Spitzhelm krönt, abschließt. 1706 wurde die Johanniskirche mit aufwendigen Stuckarbeiten im Inneren barockisiert. Die Wand-, Decken- und Glasmalerei, Hoch- und Seitenaltar, Kirchenbänke, Westempore und Orgel wurden im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts neu geschaffen, als man die Johanniskirche wieder romanisierte. Der Chor wurde größtenteils abgetragen und durch einen neoromanischen Chor ersetzt, die Seitenschiffe wieder niedriger gestaltet und die Fenster in die romanische Form zurückgebaut. Zuletzt wies die Johanniskirche erhebliche Feuchtigkeitsschäden im Dach und im Mauerwerk auf. Zudem waren die Fenster und die Malereien im Inneren geschädigt. Der von 1959 bis 1970 statisch gesicherte und sanierte Turm steht seit Langem etwa einen Meter schräg.

Die Johanniskirche gehört zu den über 280 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.