26.11.2016 – Nordrhein-Westfalen

Haus Koekkoek in Kleve erhält DSD-Fördervertrag für die Restaurierung der Fenster aus dem 18. Jahrhundert

Palais der Malkunst

Kurzfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt die Restaurierung der Fenster an Haus Koekkoek in Kleve dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär sie ist, mit 9.000 Euro. Den symbolischen Fördervertrag überbringt Wolf Werth, Ortskurator der DSD, bei einem Pressetermin vor Ort am 29. November 2016 um 11.00 Uhr an Ursula Geisselbrecht-Capecki von der Stiftung B.C. Koekkoek-Haus. Das Mitte des 19. Jahrhunderts erbaute Haus gehört zu den über 390 Projekten, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Langfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt die Restaurierung der Fenster an Haus Koekkoek in Kleve mit 9.000 Euro. Die Förderung wurde möglich dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die Denkmalstiftung ist. Den symbolischen Fördervertrag überbringt Wolf Werth, Ortskurator der DSD, bei einem Pressetermin vor Ort am Dienstag, den 29. November 2016 um 11.00 Uhr an Museumsleiterin Ursula Geisselbrecht-Capecki von der Stiftung B.C. Koekkoek-Haus.

Von 1845 bis 1848 ließ sich der niederländische Maler Barend Cornelius Koekkoek in Kleve ein Palais errichten. Der niederländische König Wilhelm II. und der preußische König Friedrich Wilhelm IV. besuchten den in klassizistischen Formen ausgeführten Bau, um Gemälde zu erwerben. 1904 erweiterte man das Gebäude um einen als Arztpraxis konzipierten Jugendstilanbau.

Bei der dreieinhalbgeschossigen verputzten Villa liegt das Hauptgeschoss über dem hohen, durch niedrige Zwillingsfenster gegliederten Sockelgeschoss, über dem Hauptgeschoss kam das Mezzaningeschoss und der 1845 entstandene Atelierturm. Aufwendige, mit Blattwerk und Konsolen verzierte Traufgesimse schließen den Bau ab. Die Gartenfront gliedern Hochrechteckfenster und zum Treppenhaus gehörige, rundbogige Drillingsfenster. Das tonnengewölbte Vestibül überspannt eine kassetierte Stuckdecke mit plastischen Blüten. Die Treppe führt in die Repräsentationsräume der Beletage, vorbei an einer Büste Koekkoeks, die Nicolas van Gelder 1844 geschaffen hat. Der zentrale Saal ist mit Intarsienparkett und einer Stuckdecke mit zarten Blüten- und Blattranken ausgestattet.

Die 1909 von dem Klever Architekten Otto van de Sandt entworfene und angebaute Arztpraxis besitzt ein separates Treppenhaus, dessen elegant gewendelte Treppe ein vom Jugendstil beeinflusstes Bronzegeländer begrenzt. Auf der Treppenwange vertreibt eine sich aufbäumende Schlange als Symbol der Ärzte einen die Krankheit personifizierenden Drachen.

Die Villa liegt in einem Hanggarten. Noch vor dem Wohnhaus ließ Koekkoek 1843 dort unter Einbeziehung der Reste eines ehemaligen Stadtmauerturmes einen Atelierturm errichten. Er bestand ursprünglich aus drei Etagen und die Atelierräume, die durch große Rundbogenfenster geöffnet waren, erreichte man über den seitlichen Treppenturm. Auf der Laterne des Turmes war die hölzerne Statue der Pallas Athene als Göttin der Künste aufgestellt.

Nachdem der Kirchenmaler Heinrich Lamers das Belvedere 1896 erworben hatte, ließ er die Remise und den Pferdestall des Gebäudes zu weiteren Atelierräumen umbauen. Um 1940 ließ die Witwe des Künstlers den Atelierturm zum Wohnhaus ausbauen und ein Vestibül im Stil der Neuen Sachlichkeit an dessen Nordseite anbauen.

Das Ensemble Haus Koekkoek, das 1997 in eine Stiftung überführt wurde und seit 1960 als Museum für die romantische Malerei Koekkoeks und seiner Malschule dient, ist eines der über 390 Projekte, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.