28.09.2013 – Presse

Ortskuratorin überbringt Fördervertrag für den Vasel’schen Hof in Schöningen-Beierstedt

Restaurierung 
der originalen Dekoration

Kurzfassung: Der Vasel’sche Hof in Schöningen erhält erneut Unterstützung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD). Martina Wolff vom Ortskuratorium Hannover der DSD überbringt am 1. Oktober 2013 um 14.30 Uhr den dritten Fördervertrag an den Eigentümer Fritz-Hermann Müller. Damit stehen 35.000 Euro für die Anfertigung mehrerer Fensterdraperien zur Verfügung. Der Vasel‘sche Hof war bereits 2002 und 2006 Förderprojekt der privaten Denkmalstiftung und gehört zu den 290 Denkmalen, die die Stiftung dank Spenden, kooperierender Stiftungen und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein im Niedersachsen fördern konnte.

Langfassung: Zum dritten Mal nach 2002 und 2006 unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Restaurierungsarbeiten am Vasel’schen Hof in Schöningen-Beierstedt im Landkreis Helmstedt. Diesmal stellt sie 35.000 Euro für die Anfertigung mehrerer Fensterdraperien zur Verfügung: drei im Saal, zwei im Herrenzimmer und eine Dekoration im Durchgang zum Herrenzimmer. Martina Wolff vom Ortskuratorium Hannover der DSD überbringt den Fördervertrag am 1. Oktober 2013 um 14.30 Uhr vor Ort an den Eigentümer Fritz-Hermann Müller. An den Restaurierungsarbeiten beteiligen sich neben der DSD auch das Land, mehrere regionale Stiftungen und das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Niedersachsen.

Der ertragreiche Zuckerrübenanbau in den Regionen des Braunschweiger Landes ließ in den alten Bauerndörfern manche palastähnliche bäuerliche Wohnhäuser entstehen, die als „Rübenschlösser“ bezeichnet wurden.

Unter diesen „Rübenschlössern“ nimmt das um 1860 in der Ortsmitte von Beierstedt im Stil der italienischen Frührenaissance in Massivbauweise errichtete Wohnhaus der stattlichen Vierseithofanlage des Vasel´schen Hofes einen besonderen Stellenwert ein. Die Fassaden sind klassisch gegliedert und qualitätvoll dekoriert. Über einem hohen Souterrain mit vorgelagerter Treppenanlage erheben sich zwei weitere Geschosse. Neben dem Wohnhaus sind noch der schlichte Museumsanbau an der westlichen und der reich gestaltete Bibliotheksanbau von 1885 an der östlichen Schmalseite erhalten.

Der Landwirt, Kunstsammler und autodidaktische Volks- und Völkerkundler August Vasel (1848-1910), der ab 1875 mit seinem Reichtum und Kunstsinn die Ausstattung prägte, hatte mit der Planung des zweigeschossigen Bibliotheksanbaus „als Juwel am Juwel“ den Braunschweiger Architekturprofessor August Rincklage beauftragt. Die gerade durch Vasel geprägte gründerzeitliche Ausstattung aller drei Gebäudeteile - Möbel, Einbauten, Tapisserien, Holzvertäfelung sowie zahlreiche Zierstücke und Gebrauchsgegenstände - ist nahezu unversehrt erhalten.

Trotz kontinuierlicher Baupflege war es durch Dachundichtigkeiten zu Wassereinbrüchen gekommen, die den Pilz- und Schädlingsbefall an der Holzkonstruktion beschleunigten. Mit Hilfe der DSD und einer EU-Finanzierung glückte die Instandsetzung und Nutzung der Gebäude als Bibliotheksmuseum. Jetzt fehlt noch die Restaurierung der Raumtextilien. Der Vasel’sche Hof ist eines von 290 Denkmalen, die die private Denkmalstiftung dank Spenden, Kooperationen mit anderen Stiftungen und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.