20.07.2016 – Bayern

Schloss Markt Wald feiert das Ende der Renovierung

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Schäden im Inneren von Schloss Markt Wald (Detail) © Deutsche Stiftung Denkmlaschutz/Schabe

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Schloss Markt Wald © Deutsche Stiftung Denkmlaschutz/Schabe

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Mit der Hilfe Vieler

Am Samstag, den 23. Juli 2016 feiern Graf und Gräfin Leopold Fugger-Babenhausen mit den Helfern das Renovierungsfest von Schloss Markt Wald zum Abschluss der umfangreichen Maßnahmen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützte im vergangenen Jahr die Restaurierung der Schlossdächer mit 70.000 Euro. Die Maßnahmen wurden auch unterstützt vom Land, der Bayerischen Landesstiftung, dem Landkreis, dem Bezirk und der Bauerschen Barockstiftung.

Im Unterallgäu zwischen München und Memmingen erhebt sich am Nordostende des Orts Markt Wald das Fuggersche Schloss. Die Anlage wurde wohl unter Konrad von Riedheim im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts errichtet und nach einer Zerstörung von 1525 bis 1536 wieder aufgebaut. Die Herrschaft Markt Wald wurde ab 1618 verpfändet, 1660 übernahm die Familie Fugger-Babenhausen den Besitz, die ihn bis heute erhalten hat.

Das Fuggersche Schloss ist ein dreigeschossiger kubischer Walmdachbau mit zwei Ecktürmen an den nordwestlichen Ecken. Ein Treppenturm mit Wendeltreppe erhebt sich an der Südfront des Bauwerks. Rechteckfenster und ein profiliertes Kranzgesims gliedern den Bau. Die im Erdgeschoss teils überwölbten Innenräume sind hochwertig ausgestattet. In mehreren Räumen sind stuckierte Hohlkehlen als Übergang von den Wänden zur Decke erhalten, desweiteren Rahmenstuckdecken und historische Türen. Im zweiten Obergeschoss liegt ein weiterer, heute geteilter Saal mit Spiegeldecke, der mit Rahmenstuck verziert ist.

In der unregelmäßigen sechseckigen Hauskapelle im ersten Obergeschoss des nordwestlichen Eckturms stammt der Rocaillestuck von Andreas Henkel aus der Zeit um 1770. Die ebenfalls aus dieser Zeit stammenden Fresken von Johann Baptist Enderle zeigen an den Wänden die Verkündigung Mariens, die Anbetung der Hirten und die Flucht aus Ägypten, an der Decke die Anbetung der Könige. Umrahmt sind die Deckenfresken mit Rocaillestuck, der auch in der Deckenkehle und über den Fenstern vorhanden ist.

Eindringende Feuchtigkeit hatte das Schloss stark geschädigt. Rissbildungen und Putzschäden, aber auch ein gefährlich angegriffener Dachstuhl führten zur Schiefstellung des Treppenturms und zur Schädigung der wertvollen Raumschale der Kapelle, die dringend behoben werden mussten.

Das Fuggersche Schloss, dessen Fassaden jetzt auch wieder in historischer Farbigkeit erstrahlen, ist eines von den über 340 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.