28.07.2016 – Bayern

Zum siebten Mal fördert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Georgskirche in Nördlingen

St. Georgskirche in Nördlingen © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wagner

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St. Georgskirche in Nördlingen © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wagner

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Anspruchsvolle Bauaufgabe

Für die Instandsetzung der Fassade des Langschiffs der St. Georgskirche in Nördlingen stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr dank der Erträge der Lotterie GlücksSpirale sowie einer zweckgebundenen Geldauflage des Amtsgerichts Nördlingen in Höhe von 2.500 Euro eine Fördersumme von 82.500 Euro zur Verfügung. Den entsprechenden Fördervertrag erhält Oberbürgermeister Norbert Faul in diesen Tagen.

Der dreischiffige Hallenbau der Stadtkirche St. Georg in Nördlingen zählt zu den bedeutendsten spätgotischen Sakralbauten Süddeutschlands. 1427 erfolgte die Grundsteinlegung, 1442 die Berufung des Baumeisters Nikolaus Eseler des Älteren, der 1451 den Chorbau vollendete. 1454 begannen die ersten Fundamentarbeiten am Westturm, der 1490 vollendet wurde. 1470 konnte Wilhelm Kreglinger die Fertigstellung des gesamten Dachwerks abschließen. 1505 wurde die Vollendung des Kirchenbaus gefeiert.

Nach einem einheitlichen Plan erbaut, befindet sich die dreischiffige Hallenkirche mit ihrem 90 Meter hohen Westturm im Zentrum der mittelalterlichen Altstadt am Schnittpunkt der fünf Hauptstraßenachsen. Das im Volksmund „Daniel“ genannte Wahrzeichen Nördlingens ist gleichzeitig Landmarke des Rieses. Als Baumaterial wurde hauptsächlich Suevit verwendet, der vor 15 Millionen Jahren durch einen Meteoriteneinschlag entstand.

Der von der DSD in diesem Jahr unterstützte Bauabschnitt beinhaltet neben den geförderten Steinmetzarbeiten Gerüstbau- und statische Arbeiten zur Mauerwerksriss-Schließung an der Südwestecke des Bauwerks. Die Sanierung der Südwestecke des Langhauses wird besonders anspruchsvoll, da durch Schieben des Daniels der Eckpfeiler gerissen ist. Um den Schaden zu beheben, soll der gerissene Pfeiler durch horizontale Vernadelung an den Westgiebel des Langhauses angebunden werden. Dazu soll die Natursteinverkleidung des Pfeilers mit einem Gewicht von etwa 30 Tonnen abgenommen und der Pfeiler durch eine temporäre Stahlkonstruktion unterfangen werden. Die DSD hat bislang zugunsten von St. Georg insgesamt sieben Förderverträge abgeschlossen mit einer Gesamtfördersumme von 472.000 Euro.

St. Georg gehört seit 2007 zu den über 340 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.