Rund 2.000 Jahre ist er alt und damit Kölns Denkmal Nr. 1: der Römerturm an der Zeughausstraße. Er ist der letzte erhaltene Wachturm der einst fast 4 km langen Stadtmauer, welche in römischer Zeit zum Schutz und Schmuck der Siedlung Colonia Claudia Ara Agrippinensium – Kölns Keimzelle – errichtet wurde. Und er ist in großer Gefahr: Seine kunstvoll gestaltete Steinfassade muss dringend saniert werden!
Bitte helfen Sie dem Kölner Römerturm!
Außergewöhnlich schmuckvoll
Trachyt vom Drachenfels im Siebengebirge, Tuff aus der Eifel, Grauwacke, Kalkstein und Ziegel: Auffällig schön und abwechslungsreich haben die Römer die einst der Außenwelt zugewandte Turmseite gestaltet. Die verschiedenfarbigen Materialien sind zu Schmuckbändern und Ornamenten arrangiert. Hier, wo Römer auf Alteingesessene trafen, ging es nicht nur um Abwehr von Gefahren, sondern auch um Repräsentation und die Überzeugungskraft der römischen Kultur. Außerhalb des römischen Kernreichs ist der Kölner Turm das früheste Beispiel für ein sogenanntes musivisches Mauerwerk. Diese Mauerdekoration mithilfe verschiedener Steinsorten war eine Spezialität römischer Baumeister. Am Römerturm ist sie besonders detailreich und aufwendig umgesetzt: z. B. mit Fischgrätenmuster, Halbrosetten oder stilisierten Tempelfronten. Noch immer lässt sich die römische Handwerkskunst bewundern, denn das originale Mauerwerk ist bis heute erhalten. Erst oberhalb der Kreisornamente endet der antike Baubestand. Überdauert hat der Turm die Zeiten, weil er im Mittelalter, zu dieser Zeit "Clarenturm" genannt, als Latrine des Anfang des 14. Jahrhunderts gegründeten Klarissenklosters genutzt wurde. Als der Turm nach der Auflösung des Klosters im 19. Jahrhundert den Besitzer wechselte, besann man sich auf seine römischen Ursprünge, nannte ihn „Römerturm“ und ergänzte schließlich einen nicht originalgetreuen Zinnenkranz.
9.300 Steine warten auf Hilfe
Seine Besonderheit – die schmuckvolle Steinoberfläche – ist nun auch die Schwachstelle des Römerturms. Zunächst bereitete ein großer Hohlraum Sorgen. Mauerschale und Kernmauerwerk hatten sich voneinander gelöst. Hierfür ist inzwischen eine Lösung gefunden: Rund 90 vorsichtig eingebrachte Anker dienen als Stabilisatoren. Jetzt warten 9.300 Steine auf Hilfe. 95 Euro kostet die Restaurierung eines einzelnen Steins. Die Fugen sind stark ausgewaschen, die Steine sind durch Verwitterung beschädigt und an einigen Stellen sind sie schon ganz verloren gegangen. Eine steingenaue Übersicht über die Schäden ist erstellt: Absandungen, Ausbrüche, Schalen- oder Schuppenbildung – das Schadensbild ist, so wie die verwendeten Materialien, vielfältig. Hinzu kommt, dass die Turmoberfläche so stark verschmutzt ist, dass sich die ursprüngliche Wirkung der Steinmosaiken nur noch erahnen lässt. Rund 900.000 Euro wird die Sanierung der antiken Fassade kosten. Der Förderverein Römische Stadtmauer Köln e. V. und Deutsche Stiftung Denkmalschutz setzen sich gemeinsam für den Erhalt des Römerturms ein. Doch dafür benötigen wir Ihre Unterstützung: Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende das kölsche Urgestein zu bewahren!
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Wachturm mit musivischem Mauerwerk; als Teil der römischen Stadtbefestigung Ende des 1. Jh. n. Chr. entstanden; Zinnenkranz um 1900 als oberen Abschluss ergänzt, Förderung 2018, 2024
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