Bavaria

Das Bavaria-Standbild steht oberhalb der Theresienwiese in München vor der Ruhmeshalle. Das Ensemble aus Bavaria und Ruhmeshalle entstand zwischen 1843 und 1853 im Auftrag König Ludwigs I. von Bayern. Während die Ruhmeshalle als Ehrentempel für bedeutende bayerische Persönlichkeiten errichtet wurde, gilt die Bavaria als Schutzpatronin Bayerns, welche bewachend vor der Ruhmeshalle positioniert ist. Die Statue misst über 18 Meter und besteht hauptsächlich aus Bronze, welche aus eingeschmolzenen Kanonen gewonnen wurde. Den Entwurf für die Bavaria lieferte Ludwig Schwanthaler, welcher vor der Umsetzung seiner Pläne verstarb. Den Guss führte daher Ferdinand von Miller durch. Die Bavaria zeigt sich als weibliche Figur, welche mit einem einer Tunika ähnlichem Gewand bekleidet ist, über dem sich als weiteres Kleidungsstück ein Bärenfell befindet. An ihrer Seite sitzt wachend ein Löwe, der nicht nur das Wappentier Bayerns ist, sondern auch allgemein als Symbol für Macht und Stärke angesehen wird. In der linken, erhobenen Hand hält die Bavaria einen Eichenkranz, am Gürtel befindet sich ein Schwert, welches sie mit der rechten Hand umfasst. Inspiration für das Gesamtensemble war sowohl die Vorliebe von König Ludwig I. für die altgriechische Kunst als auch der patriotische Gedanke. Das eindrucksvolle Ensemble sollte die Bedeutung des bayerischen Staates unterstreichen. Die Verbindung zu Griechenland rührte daher, dass sein zweitgeborener Sohn dort im Jahre 1832 zum König gewählt worden war. Die Verbindung zur griechischen Antike findet sich nicht nur im Stil der Bavaria, sondern auch in ihrer Herstellungsart. Bronze galt bereits in der Antike als besonders erhabenes und beständiges Material. Die Figur wurde in der Münchner Erzgießerei gegossen. Im Kopf der Statue befindet sich eine begehbare Aussichtsplattform, von der aus sich ein guter Ausblick über die Theresienwiese und die angrenzenden Stadtteile bietet. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz beteiligte sich an der Förderung von Maßnahmen zur 3D-Vermessung des Standbildes.