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Spannend, zum Anfassen und multimedial – das alles ist die Wanderausstellung „Liebe oder Last?! – Baustelle Denkmal“ der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Nirgends sonst kann man sich so umfassend über Denkmalschutz von A-Z informieren – und Denkmale in der eigenen Umgebung neu entdecken.


Pressebilder

Die Verwendung der hier angebotenen Bilder ist ausschließlich für Presseberichterstattung zur Ausstellung "Liebe oder Last?! Baustelle Denkmal" freigegeben. Unter den jeweiligen Vorschaubildern finden Sie die passenden Downlodas. Bitte beachten Sie die entsprechenden Bildnachweise. 

Alle Bilder: DSD/R.Rossner.


Station 1: Liebe oder Last

Station 2: Monument oder Patient


Station 3: Kunstwerk oder Machwerk



Station 4: Schmuckstück oder Schandfleck


Station 5: Förderung oder Überforderung


Station 6: Liebe!


Preisgekrönte Ausstellung „Liebe oder Last?! Baustelle Denkmal“ feierlich eröffnet

Wanderausstellung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zu Gast in der Galerie Handwerk in Koblenz

Die interaktive Ausstellung „Liebe oder Last?! Baustelle Denkmal“ der Deutschen Stiftung Denkmalschutz macht Station in Koblenz – und zog bei ihrer Eröffnung. sofort zahlreiche Besucher in ihren Bann. Sie ist vom 13. April bis 27. Juni 2025 in der Galerie Handwerk zu sehen.

Denkmalschutz wird in der Öffentlichkeit häufig kontrovers diskutiert – und mit einer Kontroverse geht es auch bei der Wanderausstellung „Liebe oder Last?! Baustelle Denkmal“ der Deutschen Stiftung Denkmalschutz direkt los: „Abreißen!“, schallt es aus einem Megafon. „Das ist ein Juwel!“, ruft jemand begeistert. Schon am Eingang zur Ausstellung – das aus stilisierten Baugerüsten besteht – ist die Entscheidung fällig: Nehme ich die Abzweigung der „Liebe“ oder der „Last“? Zwei Buzzer fordern zur Abstimmung auf. Zwischen Baugerüsten, multimedialen Installationen und historischen Schätzen dreht sich alles um eine Frage: Was ist ein Denkmal uns heute noch wert? Was trägt ein Denkmal alles in sich? Und wie funktioniert Denkmalschutz in Deutschland eigentlich?

Für viele Besucher fühlt sich die Wahl beinahe politisch an, und genau das will die Ausstellung: Meinung bilden, Debatten anstoßen, über den Wert von Denkmalen aufklären. In sechs Stationen geht es durch Räume, die an Kirchen, Fabriken oder Wohnhäuser erinnern. Immer im Fokus: die emotionale und politische Aufladung des Themas Denkmalschutz. Besonders deutlich wird das an Station zwei „Monument oder Patient?!“, wo echte Denkmalfragmente die Empfindlichkeit historischer Materialien fast körperlich erfahrbar machen. Hier hat der Zahn der Zeit an diversen Originalen genagt: Ein von Schädlingen zerfressener Holzbalken, ein verbeulter Wandleuchter oder verwitterte Steinornamente zeigen, wie schnell auch Denkmale in Not kommen können. Drehbare Kugeln erzählen die Geschichten von Denkmalen auf der Kippe, über deren Abriss einst oder heute diskutiert wurde. Darunter zum Beispiel das Lübecker Holstentor, über dessen Rettung bei einer Abstimmung im Jahr 1863 nur eine einzige Stimme Mehrheit entschieden hatte. Wie ein Mahnmal erinnert ein Sprengschalter daneben an die zahlreichen Denkmalverluste, die es bereits gegeben hat. „Ganz schön erschreckend, dass so einzigartige Bauwerke einfach so zur Debatte gestellt werden können“, sagt eine der Besucherinnen. „Denkmalschutz soll doch genau sowas verhindern!“  

Zentrale Botschaft der Ausstellung: Denkmale sind stark gefährdet

Aber der Wert eines Denkmals für die Gesellschaft hing in unterschiedlichen Epochen von ganz unterschiedlichen Bedingungen, erinnerte Dr. Steffen Skudelny, Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in seinen Einführungsworten an die rund 120 Gäste. Und das gilt bis heute. Zu diesen Faktoren zählen unter anderem das jeweilige ästhetische Empfinden, Moden oder die Knappheit eines Gutes, führte er aus: „Eigentlich sollte man daraus schließen können, dass Denkmale in Deutschland ein anerkannt kostbares, ein uns „wert-volles“ Gut sind. Denn nur drei bis vier Prozent aller Bauten in Deutschland stehen unter Denkmalschutz.“ Doch die Ausstellung zeigt: Der gesellschaftliche Umgang mit unseren Denkmalen spricht oftmals leider eine andere Sprache.

„Denkmalpflege und der Erhalt von Baudenkmälern sind Grundlage für das Bewahren von Kulturgut und unserer Geschichte,“ betonte Ralf Hellrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Koblenz, in seiner Begrüßungsrede zur Ausstellungseröffnung. „Die handwerkliche Kunst wie auch das handwerkliche Können bilden wiederum die Basis für den Erhalt historischer Bausubstanz,“ führte er weiter aus. „Diese Fertigkeiten wurden und werden im Handwerk eindrucksvoll von Generation zu Generation weitergegeben – ein Prozess, den auch die Handwerkskammer Koblenz intensiv und leidenschaftlich mitgestaltet und unterstützt. In dieser Ausstellung findet sich diese Philosophie wieder und wir sind gerne Gastgeber für die spannende Präsentation von „Liebe oder Last?! Baustelle Denkmal“.“

An die kollektive Verantwortung für das Kulturerbe erinnerte die rheinland-pfälzische Finanzministerin Doris Ahnen: „Denkmalschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die das Engagement vieler erfordert. Eine der wichtigsten Aufgaben ist es, das Bewusstsein für den Denkmalschutz zu schärfen und die Öffentlichkeit für die Bedeutung dieses Themas zu sensibilisieren,“ hob die Ministerin hervor. „Deshalb sind Veranstaltungen wie die multimediale Wanderausstellung „Liebe oder Last?! Baustelle Denkmal“ wichtig, um das Thema Denkmalschutz aus der Nische der Fachwelt in den Fokus der breiten Öffentlichkeit zu rücken. Es freut mich sehr, dass die Ausstellung in der Galerie Handwerk noch bis Ende Juni zu sehen ist.“

Warum ein altes Haus zum Denkmal wird, bleibt im Alltag vielen Menschen rätselhaft. Über die wissenschaftlichen und juristischen Hintergründe dieses Prozesses klärt die Station „Schmuckstück oder Schandfleck?“ auf. Zwischen digitalen Paragraphenwäldern und animierten Zeitleisten wird hier nicht nur erfahrbar, wie ein Gebäude zum Denkmal wird, sondern auch, warum diese Entscheidung so emotional aufgeladen ist. Auch zahlreiche Vorurteile zum Denkmalschutz werden hier augenzwinkernd aufgegriffen. An zwei großen Schiebereglern reisen die Besucher durch die wechselvolle Geschichte des Aachener Doms und der Porta Nigra. Hier wird besonders deutlich, wie unterschiedlich die Bewertung eines Denkmals im Laufe der Zeit ausfallen kann. Nicht selten überlebten sie Kriege, den Wandel des Geschmacks und zahlreiche andere Gefahren – und wurden irgendwann als steinerne „Zeitzeugen“ zum nationalen Kulturerbe erhoben. Was heute unantastbar scheint, war gestern noch akut bedroht. Das stimmt nachdenklich. Denkmale scheinen auch etwas über unser Bild von Geschichte, von Heimat und von Verantwortung zu erzählen – und von dem, was wir als Werte auch unseren Kindern und Enkeln mitgeben möchten.

Wie wichtig das Thema von „Liebe oder Last?!“ auch für Architektinnen und Architekten ist, erläuterte Joachim Rind, Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz und Vorsitzender des Schaufenster Baukultur, in seinem Grußwort: „Wir haben uns als Schaufenster Baukultur Koblenz sehr dafür eingesetzt, die Wanderausstellung nach Koblenz zu holen. Für unseren Berufsstand der Architekten bedeutet der Erhalt unseres baukulturellen Erbes neben der gestalterischen und handwerklichen Herausforderung und Bewahrung von Identität auch Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit,“ bekräftigte Rind.

Das aufrüttelnde Finale wartet im „Turm“ am Ende des Rundgangs. Dort zeigt ein Fernrohr Städte ohne Denkmale – ein trostloser Ausblick. „Sieht richtig leer aus“, meint eine junge Frau. „Ohne diese besonderen Gebäude fehlt etwas, die Seele des Ortes ist irgendwie weg!“ Am Ausgang wartet eine begehbare Bewertungsskala mit Standfähnchen, mit denen man seine persönliche Meinung zu regionalen Denkmalen abgeben kann. „Liebe oder Last?!“ ist eine Ausstellung, die wirklich berührt. Aber die vielleicht wichtigste Erkenntnis: Denkmale zu schützen heißt nicht nur, Vergangenes zu bewahren. Denkmalschutz ist viel mehr – und bedeutet auch stets eine Debatte. Und diese Ausstellung? Sie ist eine Einladung, mitzureden.

„Liebe oder Last?! – Baustelle Denkmal“ in Koblenz
13. April bis 27. Juni 2025
Galerie Handwerk
Rizzastraße 24–26, 56068 Koblenz

Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 10:00–16.30 Uhr,
Sonntag 11:00–16:00 Uhr

Kostenlose Führungen (mit Anmeldung):

  • Dienstag, 15.04.25, 15:00-16:30 Uhr
  • Mittwoch, 30.04.25, 15:00-16:30 Uhr
  • Dienstag, 06.05.25, 15:00-16:30 Uhr
  • Dienstag, 20.05.25, 15:00-16:30 Uhr
  • Donnerstag, 05.06.25, 15:00-16:30 Uhr
  • Mittwoch, 18.06.25, 15:00-16:30 Uhr

Anmeldung: Wir bitten um verbindliche Anmeldung auf www.denkmalschutz.de/anmeldung oder telefonisch bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz unter 0228 9091455.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ist die größte private Initiative für Denkmalpflege in Deutschland. Sie setzt sich seit 1985 kreativ, fachlich fundiert und unabhängig für den Erhalt bedrohter Baudenkmale ein.

Über den begehrten German Design Award: Die „special mention“ erzielte die Ausstellung in der Kategorie „Excellent Architecture - Fair and Exhibition“. Die Exposition, die den Denkmalschutz von A bis Z erklärt und für unsere gebauten Kulturlandschaften wirbt, überzeugte die 36-köpfige, hochkarätige internationale Jury, die wegweisende Produkt- und Kommunikationsdesignleistungen sowie exzellente Architekturbeispiele auszeichnet. Damit wird „Liebe oder Last?!“ wie auch den anderen Preisträgern bescheinigt, aktuelle Gestaltungstrends mitzuprägen.