Drachenbrunnen auf dem Drachenfels, Königswinter, Nordrhein-Westfalen

In der Höhle des Drachen

Dem Drachen hängt die Zunge aus dem Maul. Seine schlangengleichen Augen sind hinter den Lidern versunken – er scheint zu schlafen. Es ist Fafnir, der berühmte Drache aus dem Nibelungenlied. In der Saga wurde er von Siegfried überlistet und besiegt. Doch an der Nibelungenhalle in Königswinter überdauert er – in Beton gegossen- die Zeiten. Und das mit unserer Hilfe – denn die Deutsche Stiftung Denkmalschutz förderte die Instandsetzung der Nibelungenhalle wie auch die Schloss Drachenburgs.

Ort der Helden und Sagen

Wenn Besucher auf den 331 Meter hohen Drachenfels im Siebengebirge wandern, kommen sie auf halber Höhe an der Nibelungenhalle vorbei. Nicht nur für Rheinländer sind Drache und Drachenfels mehr als nur ein Symbol oder Wahrzeichen. Von Siegfried besiegt, dem deutschen Helden, von Wagner besungen, dem deutschen Komponisten, von Touristen besucht, die in diesem sagenumwobenen Ort die Wiege Germaniens sehen. Schnell mag man denken, dass hier Siegfried den Drachen erschlagen haben muss und in dessen Blut badete um unverwundbar zu werden. Das war wohl auch der Gedanke des Erschaffers: Ein Ort an dem deutsche Mythen und Wirklichkeit kaum noch voneinander zu unterscheiden sind.

Kuppelbau im „Späten Jugendstil“

Die Idee für den Kuppelbau im „Späten Jugendstil“ hatte der Berliner Maler Hermann Hendrich (1854-1931). Er wurde 1913 zum einhundertsten Geburtstag Richard Wagners eröffnet. Die Nibelungenhalle ist mit ihren baulichen Eigenarten einmalig in Deutschland, ein Gesamtkunstwerk, monumental von außen mit gleichsam sakraler Atmosphäre innen. Zwölf mystische Wandgemälde von Hendrich zeigen Szenen aus Wagners Werk „Ring des Nibelungen“.

Drohender Verfall gestoppt

1933 wurde im Außenbereich der Halle die „Drachenhöhle“ für den längst moosbewachsenen Fafnir errichtet, 1958 kam der Reptilienzoo dazu. Seit 1987 steht die Nibelungenhalle unter Denkmalschutz. Doch die Halle, die lange Zeit keinerlei öffentliche Förderung erhalten hatte, begann zu verfallen. Durch die Eisenbeton-Doppelschale drang Feuchtigkeit. Die zersetzte die Innenkuppel, die einst als Firmament bemalt war. Auch der Boden mit seinem Relief der liegende Midgardschlange hatte Löcher. Seit 2012 wird die Nibelungenhalle mit Mitteln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz saniert, damit auch weiterhin jeder denken mag, dass es hier war, wo der deutsche Held Siegfried einst den Drachen tötete, um in seinem Blut zu baden.

Motiv "Drache"...