Winzerhaus Heidingsfeld

Südöstlich des Stadtkerns von Heidingsfeld liegt - innerhalb des Stadtmauerrings - das Haus Dürrenberg 14. Es handelt sich um das älteste bekannte Winzerhaus in Unterfranken. Es ist ein städtisches Winzerhaus, das in Bruchsteinmauerwerk über einem großen Gewölbekeller errichtet wurde. Das Obergeschoss und auch das Dachgeschoss wurden 1431 in Fachwerk erbaut. In der Giebelseite führt ein Rundbogentor in eine 80qm große Kelterhalle, dessen Decke von einer Eichenstütze getragen wird. Gleichzeitig mit der Aufstockung des Baus wurde der Kernbau auch nach Osten erweitert. 1691 erfolgte ein weiterer, diesmal barocker Umbau. Die Fenster wurden vergrößert und der Dachstuhl verändert. Die ursprüngliche Raumaufteilung des Winzerhauses blieb weitgehend erhalten. Besonders bemerkenswert ist eine Bohlenstube im Nordostteil des Obergeschosses, deren Spunddecke sich mit leicht angeschrägten Ecken und runden, geschnitzten Mittelmedaillons auf den Balken erhalten hat. Sie ist die einzige derartige Decke in Mainfranken. Das Haus bildet mit den drei benachbarten historischen Bauernhöfen ein wertvolles kulturgeschichtliches Zeugnis der Siedlungsstruktur einer fränkischen Kleinstadt in der Nähe der von einem Weltkulturdenkmal, der barocken Residenz, gekrönten Stadt Würzburg. Sie sind ein letzter Rest der im Krieg und durch "Sanierungsmaßnahmen" stark reduzierten Altbausubstanz des Ortes. Doch marode Dachdeckung und ein falscher Putz gefährdeten das besondere Denkmal. Die Fachwerkkonstruktion drohte zu verfallen, und so half auf die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Fassaden und Fenster zu erneuern und auch im Innern restauratorische Arbeiten durchzuführen.

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Bruchsteinbau mit Fachwerkobergeschoss, der im Kern ältere Bau 1431 aufgestockt, 1691 barockisiert, Förderung 1999, 2003

Adresse:
Dürrenberg
97084 Würzburg
Bayern