Darre

Die Stadt Prenzlau erlitt in den letzten Kriegstagen des Jahres 1945 schwere bauliche Verluste. Während die zahlreichen mittelalterlichen Sakralbauten weitgehend wiederhergestellt werden konnten, sind die Profanbauten dagegen fast vollständig verloren. Die ehemalige Darre ist eines der wenigen verbliebenen historischen Gebäude profaner Nutzung. An der Stadtmauer oberhalb des Uckersees, in der Nähe des Dominikanerklosters gelegen, ist es das letzte Dokument bürgerlichen Wohlstandes im städtischen Gemeinwesen. Die Darre wurde 1720 am Ende der Sternstraße als eingeschossiger Bau mit einem hohen, ziegelgedeckten Walmdach errichtet. Der einzige Raum des rechteckigen, stadtseitig an die Stadtmauer angelehnten Gebäudes wird innen von einer flachen Tonne überwölbt. Der Zugang ist ein zweiflügeliges Holztor in der Straßenfassade. Errichtet wurde der Bau aus mittelalterlichen Ziegeln, die vermutlich Abbruchmaterial des ehemaligen Vortores des Blindower Tores in Prenzlau waren. Bis 1837 diente das Gebäude den Prenzlauern zum Trocknen der Garten- und Feldfrüchte, danach zur Unterbringung der Feuerspritze und später des Leichenwagens. Als ehemals gemeinnützige Einrichtung stellt die Darre ein für die Prenzlauer Stadtgeschichte einzigartiges Zeugnis dar. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat sich im Jahr 1999 an den Instandsetzungsmaßnahmen am Dach und an der Außenhülle des Gebäudes sowie an der Sanierung der Mauerkrone beteiligt.

Spenden Sie jetzt für öffentliche Bauten

Eingeschossiger, tonnengewölbter Backsteinbau mit hohem Walmdach, 1720, Förderung 1999

Adresse:
Am Sternberg
17291 Prenzlau
Brandenburg