Dorfkirche Rehberg
Woldegk, Mecklenburg-Vorpommern
(c) Siegfried Wulf

Dorfkirche Rehberg

Kirchliche Schieflage

Eigentlich dachte man 2002 in Rehberg, man könne aufatmen. Der rechteckige Fachwerkturm der Dorfkirche war jahrhundertelang für seine Schiefe in der Region bekannt gewesen. Schon eine Sanierung im Jahr 1829 hatte nichts daran ändern können, erst im 21. Jarhundert wurde er endlich geradegerückt. Die kleine Fachwerkkirche in dem Ortsteil von Woldegk südöstlich von Neubrandenburg benötigte jedoch noch mehr Hilfe: Der Druck des schiefen Turms hatte den Dachstuhl des Langhauses verformt, so dass das gesamte Kirchlein instabil geworden war.

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Fachwerk als Baustoff - Metallstützen als Tragwerk

1741 wurde die Kirche in Rehberg erbaut. Der kleine Ort wurde 1496 erstmals urkundlich genannt. Der Fachwerkbau steht auf dem Anger, der länglichen Dorfmitte, auf den Resten einer Vorgängerkirche. Holz oder Fachwerk verwandte man für den Bau von Gotteshäusern nur, wenn wenig Geld vorhanden war und es sich die Gemeinde nicht leisten konnte, eine Kirche ganz aus Stein zu errichten. Auf der südlichen Seite hat die Kirche eine Vorhalle, westlich wurde der unverputzte Fachwerkturm vorgesetzt, der durch seine Schieflage berühmt wurde. Im Innenraum sind zwischen den Holzbalken des Fachwerks die Wände weiß verputzt. Weil die Kirche im Zweiten Weltkrieg sehr in Mitleidenschaft gezogen worden war, ist sie heute sehr schlicht ausgestattet. Hinter dem Altar ist ein einfaches Holzkreuz angebracht.

Mangelhafte Statik bedroht Existenz

Die Dorfbewohner machen sich um ihre Fachwerkkirche große Sorgen. 2007 drohte die Nordwand einzubrechen, die seitdem notdürftig gesichert wurde. Der Druck des Turms auf das Langschiff verformte dieses nicht nur, es lösten sich dabei wesentliche Verbindungen der Holzverstrebungen, so dass das Dachwerk instabil wurde. Weil ihm außerdem Aussteifungen fehlten, also diagonale Querverbindungen zwischen den Dachbalken im Innenraum, drifteten die Seitenwände auseinander. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz förderte 2017 die Dachsanierung des kleinen Sakralbaus.

Fachwerkbau mit dreiseitigem Ostschluss und Westturm, 1737, Förderung 2017

Adresse:
17348 Woldegk
Mecklenburg-Vorpommern