Einem Heiligen gewidmet - er brachte Wein an den Rhein!
Goar (um 495-575) war ein Priester aus Aquitanien. Ihm muss es am Rhein sehr gut gefallen haben, denn der Missionar ließ sich hier als Einsiedler nieder und gab der späteren Stadt Sankt Goar seinen Namen. Er soll Weinreben aus seiner südwestfranzösischen Heimat ins damalige Land des Met importiert haben, weshalb Goar auch als Winzerpatron um Hilfe angerufen wird.
Legenden um den lieben Goar
Seine Gastfreundschaft, besonders Liebenswürdigkeit gegenüber den Rheinschiffern, war der Legende nach so groß, dass er sich dafür vor dem Bischof von Trier verantworten musste, aber Gnade fand, als er Hut und Mantel an einem Sonnenstrahl aufhängte. Außerdem soll Goar den Teufel getreten haben, der ihn schwer verleumdete. Er habe auch bewirkt, dass kein Wein aus dem offenen Spundloch eines Fasses herauslief, habe zwei Priester, die dem Hungertod nahe waren, mit der Milch von drei herbeigerufenen Hirschkühen gerettet und ein Schiff vor dem Untergang bewahrt. Von der Mosel sei er wunderbarer Weise, ohne Ruder einzusetzen, den Rhein flussaufwärts bis nach Sankt Goar gefahren. Legenden zum Leben und Wirken des als Heiligen verehrten Goar gibt es reichlich.
Romanischer Bau aus dem 11. Jahrhundert
Die Stiftskirche in St. Goar ist ihm geweiht. Die ältesten Baureste stammen vermutlich von der von Goar errichteten Zelle zur Beherbergung von Geistlichen und Gläubigen. Nach dem Tod des Heiligen führten Kleriker seine Tätigkeiten in der Marienkapelle und im Hospiz der neu gegründeten Siedlung fort. Nach dem Brand einer frühen Kirche entstand um 1089 ein romanischer Neubau, dessen weiträumige, dreischiffige Krypta sich bis heute erhalten hat. Der übrige Bau wurde mehrfach verändert. Das Innere ist mit umfangreichen spätgotischen Wandmalereien ausgestattet. Die um 1900 wiederentdeckten und in den 1960er Jahren restaurierten figürlichen Bildwerke beeindrucken durch ihre einfachen, aber kraftvoll farbigen Motive. In der Taufkapelle im Erdgeschoss des südlichen Chorflankenturms hat sich ein Wandbild aus dem 14. Jahrhundert erhalten, welches den Heiligen Johannes zeigt. An plastischem Bauschmuck überzeugen vor allem die Blattwerkornamente der spätgotischen Kapitelle, Schlusssteine und Konsolen.
In den letzten Jahren beteiligte sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz an der Sanierung des Turmdachs, an anderen durch Feuchtigkeit geschädigten Dachabschnitten und der Sanierung des Mauerwerks.
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Emporenhalle mit drei Türmen, Krypta 11. Jh., Chor und Flankentürme Mitte 13. Jh., Langhaus und Westturm 1444-69, Förderung 2010, 2016-18
Adresse:
Markt
56329 St. Goar
Rheinland-Pfalz
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