Meisterhaus Kandinsky/Klee
Dessau-Roßlau, Sachsen-Anhalt
April 2009

Meisterhaus Kandinsky/Klee

Es hat sich ausgeweimart, meine Herren, wir gehen jetzt dessauern!" beschrieb der Maler Lyonel Feininger im Februar 1925 den bevorstehenden Wechsel des Staatlichen Bauhauses von Weimar nach Dessau. Dessau hatte vor anderen Stätten den Vorzug erhalten, weil es die finanziellen Mittel für einen Hochschulneubau bereitstellen konnte. Am neuen Standort entwarf der Gründer und Direktor des Bauhauses, Walter Gropius, drei Doppelhäuser für die Lehrer und das so genannte Direktorenhaus. Kubische klare Bauformen sowie glatte Wände mit Fenstereinschnitten bestimmen das Bild von außen. Die Farbigkeit im Inneren des Doppelhauses Kandinsky/Klee wurde von der Bauhausklasse Schepers konzipiert, vermutlich unter maßgeblicher Mitwirkung von Kandinsky und Klee. Die Fertigstellung der Häuser erfolgte nach weniger als einem Jahr Bauzeit im Spätsommer 1926. Die Nazi-Mehrheit im Stadtrat verordnete im Oktober 1932 den Auszug des Bauhauses aus Dessau. Er markiert den Beginn der Auflösung der Institution. Die Meisterhäuser verloren nun ihren ursprünglichen Sinn. 1999 war die Deutsche Stiftung Denkmalschutz an der Wiederherstellung der ursprünglichen Farbigkeit beteiligt. Über 160 verschiedene Farben und Farbnuancen hat man bei der Restaurierung der Innenräume des Doppelhauses von Wassily Kandinsky und Paul Klee festgestellt. Viele Originalbauteile wie Fenster, Türen, Beschläge, Einbauschränke und Fußbodenbeläge konnten erhalten werden. Die lichtdurchfluteten Räume spiegeln nun nach der Restaurierung die Idee des Neuen Wohnens wider, wie die Bauhausmeister sie lehrten.

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Putzbau mit Flachdach, 1925/26 von Walter Gropius, Förderung 1999

Adresse:
Ebertallee
06846 Dessau-Roßlau
Sachsen-Anhalt