Nordschleuse

Die nördlich der Geestemündung zwischen Weser und Stadt gelegenen Hafenanlagen bestehen aus einer Vielzahl bandartig miteinander verbundener Hafenbecken, die zum Schutz vor dem Tidenhub gegen die Weser abgeschlossen und durch Schleusen erreichbar sind. Heute sind die Hafenbecken nur über die Kaiser- und die Nordschleuse zugänglich. Die Nordschleuse wurde 1914 und 1928–31 unter dem Hafenbauingenieur Prof. A. Agatz erbaut. Mit 372 Metern Länge und einer Durchfahrtsbreite von 45 Metern handelt es sich um eines der weltgrößten Schleusenbauwerke. Von der Schleuse aus gelangen die Schiffe in das Wendebecken und von dort aus zum Verbindungshafen. Der Kanal dazwischen wird von einer Drehbrücke von 1929 für den Eisenbahn- und Straßenverkehr überspannt. Die dazugehörigen Betriebsgebäude bzw. Maschinenhäuser wurden nach Entwürfen des Architekten K. Falge aus Bremen erbaut. Die Maschinenhäuser an der Nordschleuse sind in den dreißiger Jahren in Backsteinbauweise errichtet worden. In ihnen befinden sich die Antriebsmaschinen der Schleusentore und die Schaltanlagen der Drehbrücke. Die Gebäude haben eine schlichte, dem Verwendungszweck angepasste Kubusform in der Art des Neuen Bauens mit nur wenigen, teilweise über Eck angeordneten Fenstern. An der Südseite des "Maschinenhauses Außenhaupt-Nordschleuse" befindet sich eine repräsentative Treppe aus genieteten Stahlprofilen. Die verklinkerten Außenwände der Gebäude sind von zahlreichen Rissen durchzogen, die auf Kriegseinwirkungen, Verkehrserschütterungen und thermische Beanspruchung zurückzuführen sind. An der Sanierung der Maschinenhäuser war im Jahr 2001 die Deutsche Stiftung Denkmalschutz beteiligt.

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Backsteinbauten, 1914 und 1928-31 von Arnold Agatz, Förderung 2001

Adresse:
An der Nordschleuse
27568 Bremerhaven
Bremen