Radschleppdampfer Oscar Huber

Letzter Radschleppdampfer auf dem Rhein

Der Seitenrad-Schleppdampfer "Oscar Huber" wurde 1921/22 auf einer Duisburger Werft erbaut. Er besitzt eine Länge von 75 und eine Breite von neun Metern, über den Radkästen 21 Meter. Der Antrieb erfolgt durch eine Dampfmaschine mit 1550 PS und einer Schleppkraft von 5000 - 6000 t., was einem Schleppzug von 5 - 7 Kähnen entspricht. Die ursprünglich 15-köpfige Besatzung wurde 1955 mit der Umstellung der Befeuerung von Kohle auf Öl auf acht Mann verringert. Doch erwies sich das Schiff im Betrieb als zu aufwändig und wurde 1966 außer Dienst gestellt. 1968 gründete sich ein Verein, der die "Oscar Huber" als letzten Radschleppdampfer auf dem Rhein erhalten wollte, was den Verein jedoch finanziell überforderte, sodaß 1971 Stadt Duisburg das Schiff erwarb und es wieder instandsetzen ließ. Der Dampfer wurde 1973 nach Duisburg-Ruhrort zu einem Liegeplatz am Hafenmund, nahe der Schifferbörse, verbracht und ist seit 1977 Ausstellungsstück des "Museums der Deutschen Binnenschifffahrt Duisburg-Ruhrort".

Die "Oscar Huber" ist weitgehend original erhalten, bis auf einen Durchgang für Museumsbesucher an der Backbordseite, und verkörpert damit das letzte Beispiel dieser Art auf dem Rhein. Die technischen und baulichen Details sind von besonderer Anschaulichkeit, wodurch das Leben der Schiffer auf dem Rhein lebendig dokumentiert wird. Somit ist das Schiff ein besonderes technisches und sozialgeschichtliches Denkmal. Der Radschleppdampfer "Oscar Huber" ist der letzte original erhaltene Vertreter eines Schiffstyps, der mehr als 100 Jahre durch den rationellen Transport von Massengütern einen wesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung des Rheinstromgebietes und des Ruhrgebietes geleistet hat.

Besonders die unter Wasser liegende Nietenkonstruktion waren marode. Rostschäden gefährdeten den Rumpf. Zudem gab es statische Schäden an den Kesselmänteln. 2012-13 förderte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Restaurierung des technischen Denkmals.