Stockensteig

Im Nordwesten Schleswig-Holsteins liegt die Halbinsel Eiderstedt mit ihrem weithin sichtbaren Wahrzeichen, dem Leuchtturm Westerheversand. Nördlich von St. Peter-Ording, dem kleinen Ort Westerhever vorgelagert, überragt der 1906 errichtete Turm das Vogel- und Naturschutzgebiet an der Tümlauer Bucht. Er wurde 1979 als wichtiges Zeugnis der Verkehrsgeschichte unter Denkmalschutz gestellt, den Klinkerweg dorthin, der 1929 entstand und bis 1981 die einzige befestigte Anbindung des Leuchtturms an das eingedeichte Land darstellte, bezog man erst 1992 in diesen Schutz ein. Ursprünglich gab es auf der von Gräben durchzogenen Halbinsel viele solcher Wege, die von den Kirchspielen angelegt waren und den Fußmarsch zu Kirchen oder Schulen über die oft morastigen Niederungen ermöglichten, doch mit dem Ausbau des Verkehrsnetzes seit der Mitte des 20. Jahrhunderts verfielen sie mehr und mehr. Der Stockensteig mit seinem roten Ziegelbelag und den Holzbrücken über die Priele des Marschvorlandes ist heute eines der letzten erhaltenen Beispiele dieser Form traditionellen friesischen Wegebaus. Zum Zeitpunkt der Unterschutzstellung war der Stockensteig bereits stark in Mitleidenschaft gezogen, denn Westerheversand wird regelmäßig von Sturmfluten überschwemmt. Viele Abschnitte des Weges waren aus diesem Grund unpassierbar – der Gehbelag unterspült, die Holzbrücken und Handläufe morsch. Die Instandsetzung des Stockensteiges konnte 1999 nach eingehender Prüfung durch das Nationalparkamt Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer in Angriff genommen werden. Den größten Teil der erforderlichen Mittel stellte das Land Schleswig-Holstein zur Verfügung, darüber hinaus beteiligten sich das Landesamt für Denkmalpflege und auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Fördergeldern daran, den Klinkerweg mit seinen Brücken und Stegen nach historischem Vorbild wiederherzustellen. In den Sommermonaten ist der Stockensteig nun wieder für Besucher geöffnet, die das Westerhever-Vorland durchwandern möchten.

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Klinkerweg zum Leuchtturm, 1929, Förderung 1999

Adresse:
25881 Westerhever
Schleswig-Holstein