Wer sich heute vom niedersächsischen Jork in den Ortsteil Borstel aufmacht, den führt der Weg Richtung Elbe durch einen der schönsten Straßenzüge Jorks. Der Ortskern wird auch heute noch von dem Ensemble von Kirche, Windmühle, dem alten Hafen und den am Fleet angereihten Fachwerkhäusern bestimmt. Auf der linken Seite liegt die Kleine Seite, auf der rechten die Große Seite. Wie die Straßennamen vermuten lassen, lagen in der Großen Seite die Wohnhäuser der besser gestellten Einwohner Borstels. Der Werth’sche Hof zählt hierbei zu den prachtvollsten Häusern der Straße.
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Letzter Herrensitz des Alten Landes
Beim Werth´schen Hof handelt es sich um den einzigen erhaltenen Herrensitz des Alten Landes. Die erste Erwähnung stammt von 1275, als er sich im Besitz des Bremer Erzbischofs Giselbert befand.
Das heutige Herrenhaus wurde 1632 von dem Grafen Nikolaus Dehmel errichtet, nachdem der Vorgängerbau abgebrannt war.
Der frühbarocke Bau wurde T-förmig errichtet und besteht aus einem zweigeschossigen Herrenhaus und einem 30 Meter langen Wirtschaftsteil mit Reetdeckung. Diese wirkt besonders beeindruckend, ragt sie doch tief über die seitlichen Kübbungen, die nicht tragenden Seitenschiffe, und trotz somit dem Wind besonders gut.
Nach mehrmaligem Besitzerwechsel gehörte der Hof im 17. Jahrhundert dem schwedischen Grafen Königsmarck, ehe 1790 erstmals der Name der heutigen Besitzerfamilie auftaucht.
Bemerkenswertes Beispiel regionaltypischer Architektur
Die Farbgebung des Herrenhauses ist regionaltypisch. Die tragenden Pfosten der Fachwerkkonstruktion sind weiß gestrichen, die Gefache mit roten Backsteinen ausgemauert, Türen und Fenster in grün gestrichen. Besonders ist der Nordgiebel fällt ins Auge. Er kragt dreifach aus und ist mit aufwendig profilierten und geschnitzten Konsolen ausgestattet.
Auch die Innenausstattung ist bemerkenswert. Die anderthalbgeschossige Diele, eine Wendeltreppe zum Obergeschoß, eine sechsstufigen Zwischentreppe, viele originale Türen mit geschnitzten Wangen, Füllungen und Supraporten sind im Originalzustand erhalten. 1999 und 2000 förderte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Sanierung und Restaurierung des Vorderhaueses sowie die Trockenlegung des Kellers.
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Fachwerkbau auf T-förmigem Grundriss, 1632, Förderung 1999/2000
Adresse:
Große Seite
21635 Jork
Niedersachsen
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