Burg Rothenfels
Rothenfels, Bayern
Foto: Frau Hitt / WikimediaCommons / CC BY-SA 3.0

Burg Rothenfels

Mittelalterliche Trutzburg überlebt die Jahrhunderte

Hoch über dem Main auf ihrem gewaltigen Bergfried liegt Burg Rothenfels, die Markward von Grumbach um 1120 begründet hatte. Die fränkische Festung trutzte Belagerungen und Kriegen und wechselte mehrfach ihre Besitzer. 1919 erwarb sie schließlich die als Quickborn bekannt gewordene katholische Jugendbewegung, die sie seitdem als Begegnungshaus und Bildungsort nutzt. Darüber hinaus dient sie heute als Jugendherberge und steht dem Bayerischen Volkshochschulverband als Veranstaltungsort zur Verfügung. Doch damit das Gebäude weiterhin als Ort der Begegnung bestehen werden kann, ist noch einiges zu tun: Die Türme des Ostpalas müssen dringend saniert und ihre Dächer und Wände vor weiterem Verfall geschützt werden. Helfen Sie mit Ihrer Spende!

Bitte spenden Sie für Burg Rothenfels!


Eine Burg für die Jugend

Die romanische Kernburg wurde ab 1120 errichtet. Aus dieser Zeit sind noch Teile der Ring- und der Schildmauer erhalten – letztere bildet die Rückwand im Westflügel. Außerdem sind noch der Stumpf des runden Westturms und die Untergeschosse des viereckigen Südturms zu erkennen. Der Ostturm wurde ursprünglich im Jahr 1250 als Wohnturm errichtet. Zwischen 1495 und 1527 baute man die drei Flügel der Innenburg und gestaltete den Süd- und den Ostturm unter der Verwendung romanischer Bauteile um. Im Bauernkrieg 1525 wurde die Burg besetzt und beschädigt. Zwischen 1625 und 1628 entstanden die Torhäuser und das innere Burgtor, bevor die Burg zwischen 1631 und 1648 im Dreißigjährigen Krieg (1618-48) erneut belagert und beeinträchtigt wurde. 1924 zum Burgbaumeister ernannt, gestaltete der Architekt Rudolf Schwarz (1897–1961) während dieser Zeit die Innenräume und einen Großteil des Interieurs. Inspiriert wurde er vom Dessauer Bauhaus und seiner Studienzeit bei dem Baumeister Hans Poelzig (1869–1936) in Berlin.

Mit dem Kauf durch die Quickborn Freunde im Jahr 1919 begann die Ära von Burg Rothenfels als Jugendbildungsstätte. Damals formierte sich die bürgerliche Jugend angesichts der Industrialisierung in verschiedenen Bewegungen, die sich wieder mehr der Natur zuwandten. Die katholische Quickborn Jugendbewegung bildete sich ab 1917 aus verschiedenen Schülerzirkeln, die Alkohol und Tabak in der Gemeinschaft ablehnten und – damals sehr fortschrittlich – aktive Mitglieder beiderlei Geschlechts hatten. Bekannt wurde die Burg durch das Wirken des renommierten Theologen Romano Guardini (1885–1968), der von 1927 bis 1939 Burgleiter war. Die Kapelle der Burg wurde zum Zentrum der Liturgischen Bewegung und Vorbote der wesentliche Ideen des Zweiten Vatikanischen Konzils. 1933 benannten sich die Quickborn-Freunde aus strategischen Gründen in „Freunde von Burg Rothenfels“ um, trafen sich unter erschwerten Bedingungen jedoch weiter, bis sie 1939 verboten wurde. Bis zu dem Zeitpunkt war die Burg ein Ort der christlichen Begegnung und Reflexion.

Förderergemeinschaft nötig

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg fasste die Quickborn Bewegung wieder Fuß auf Rothenfels. Sie trifft sich dort bis heute, baute die Burg jedoch zu einem Begegnungsort für die Jugend insgesamt aus. Heute finden hier viele Klassenfahrten, Chor- und Orchesterfreizeiten statt. Um die alten Gemäuer instand halten zu können, ist eine große Förderergemeinschaft vonnöten. Aktuell brauchen die Dächer und Wände des Ostpalas einschließlich des Ost- und des Südturms Hilfe. Unterstützen Sie mit Ihrer Spende an die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den Erhalt von Burg Rothenfels, damit sie noch lange ein Ort der Jugend bleiben kann!

Gut erhaltene Höhenburg über dem Main. Im Kern aus dem 12. Jahrhundert. Rittersaal und Burgkapelle im 20. Jahrhundert nach Entwürfen des Architekten Rudolf Schwarz ausgestaltet. Förderung 2022 und 2023.

Adresse:
Bergrothenfelser Str.
97851 Rothenfels
Bayern