Wäre es nach dem bayerischen Märchenkönig Ludwig II. gegangen, sähe man heute von seinem weltberühmten Schloss Neuschwanstein eine romantische Raubritterburg in der Ferne. Auf einem steilen Bergkegel 400 Meter über den Vilstal entstand bereits im Mittelalter eine weithin sichtbare Burg an der Grenze zwischen dem Allgäu und Tirol. Ludwigs Traum bleib unerfüllt, aber auch ohne die geplante Überformung gehört die höchstgelegene Burgruine Deutschlands bei Pfronten zu den eindrucksvollsten Anlagen ihrer Art.
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Eine Mittelalterliche Machtdemonstration
In der Gegend von Füssen berührten sich im Mittelalter die Hoheitsgebiete der Grafen von Tirol, der Bischöfe von Augsburg und der Herzöge von Bayern. Der Bau der weithin sichtbaren Burg Falkenstein um 1280 war eine Machtdemonstration und Drohgebärde der Tiroler gegenüber ihren mächtigen bayerischen Nachbarn. Die Burg wurde auf dem Plateau des über 1.200 Meter hohen Falkensteinkamms errichtet, einem steil aufragenden Kalksteinfelsen. Die mittelalterliche Burganlage war verhältnismäßig klein und bestand hauptsächlich aus einem „Festen Haus“ und einer Ringmauer. Die Steine für den Mauerbau gewann man bei der Planierung des Plateaus.
So beeindruckend die Lage der Burg, so schwer zugänglich war diese, was die Burg jedoch nur schwer zu bewirtschaften und im Winter kaum bewohnbar machte. Gegen Ende des Dreißigjährigen Kriegs wurde die Anlage 1646 in Brand gesteckt, um ihrer Einnahme durch anrückende schwedischen Truppen zuvor zu kommen. 1883 erwarb König Ludwig II. von Bayern die Ruine und ließ Pläne für eine romantische Raubritterburg auf dem Plateau entwerfen. Erst mit den Planungen des dritten beauftragten Architekten, Oberbaurat Max Schultze, war Ludwig zufrieden, zur Vollendung der Burg kam es jedoch nicht. Als der König drei Jahre später im Starnberger See ertrank, waren nur eine Zufahrtsstraße und eine Wasserleitung zur Ruine fertiggestellt.
Anziehungspunkt für Touristen
Seitdem 1897 ein Burghotel auf dem Falkenstein eröffnet wurde, wurde die Ruine mit dem grandiosen Ausblick ins Ostallgäu zu einem beliebten Anziehungspunkt für Touristen. Doch nagte die extreme Witterung an den mittelalterlichen Mauern, Burg Falkenstein benötigte deswegen Hilfe. Die acht Meter hohen Außenwände des Hauptbaus mit einigen Fensteröffnungen sind erhalten, lediglich die Ostwand stürzte 1889 nach einem Blitzschlag ein. Von der Ringmauer sind noch Reste auf der Ostseite sichtbar. Bedingt durch lose Fugen war das Mauerwerk nicht mehr stabil, an vielen Stellen waren bereits Steine aus der Mauer gebrochen. Auch die Mauerkronen hielten den alpinen Wetterbedingungen nicht mehr stand und benötigten dringend eine Sanierung. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz entschied deswegen 2019, die Ruine der Burg Falkenstein zu fördern.
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Mittelalterliche Höhenburg, erbaut um 1280. 1646 im Dreißigjährigen Krieg in Brand gesteckt, seitdem Ruine, Förderung 2019
Adresse:
Auf dem Falkenstein
87459 Pfronten
Bayern
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