Mittelalterliche Wandmalereien im gesamten Kirchenraum
1872 entdeckte man unter der Tünche der Dorfkirche im mecklenburgischen Lohmen mittelalterliche Wandmalereien und war so begeistert, dass in der Folge eine umfassende Sanierung der Kirche stattfand. Die Schönheit des komplett ausgemalten Innenraums mit den von Ranken umgebenen mittelalterliche Figuren und Darstellungen von biblischen Szenen, wie dem Höllenschlund, der gierig die sündigen Menschen verschlingt, zieht auch heute noch den Besucher in ihren Bann.
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Mit Bedacht restauriert
Die für Mecklenburg typische Feldsteinkirche im südlichen Landkreis Rostocks entstand 1285 unter dem Patronat des Dobbertiner Klosters. Zunächst baute man den Chor mit der gerade abschließenden Ostwand, das etwas höhere Kirchenschiff soll um 1300 hinzu gekommen sein. Den Turm fügte man erst zwischen 1450 und 1460 an und erhöhte ihn 1771 um ein Geschoss. Die äußerlich trutzige und eher unscheinbare Dorfkirche erhielt im 15. Jahrhundert einen breiten Triumphbogen zwischen dem Langhaus und dem Chor, der ebenso wie die Kreuzrippengewölbe und die Wände reich ausgestaltet wurde.
Von 1872 bis 1873 beauftragte man den Architekten Gotthilf Ludwig Möckel mit der Restaurierung der Kirche. Unter der Kalktünche kamen die mittelalterlichen Wandmalereien zum Vorschein, sodass man Experten zu Rate zog. Schließlich wurde der Historienmaler Karl Christian Andreae aus Dresden damit beauftragt, die Wandmalereien mit den 111 Figuren wiederherzustellen. Weil die Malereien unter dem Putz nicht immer vollständig erhalten waren, diskutierte der Restaurator schon damals mit den Verantwortlichen, wie mit ihnen zu verfahren sei. Man einigte sich darauf, bei den Ausbesserungen die ursprünglichen Wandmalereien so wenig wie möglich zu verändern. Zudem war Karl Christian Andreae darauf bedacht, die ursprünglichen Materialien zu verwenden.
Das gotische Gestühl, in das teilweise noch die Namen der ehemaligen Dorfbewohner eingeschnitzt sind, wurde nach Möckels Entwurf um neues Gestühl aus Eichenholz ergänzt. Er erschuf auch den neuen Altaraufsatz - den Flügelaltar aus dem 15. Jahrhundert stellte man an der Nordwand auf, wo er sich heute noch befindet. Möckel fertigte auch ein neues Orgelprospekt. Die Fenster wurden 1873 mit englischem Glas versehen, der Chor erhielt farbliche Ornamentgläser des Leipziger Glasmalers Schulz.
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Dorfkirche, zu Beginn des 13. Jahrhunderts erbaut.; Wandmalereien aus 15. Jhd., die 1872/72 überarbeitet wurden; Förderung 2020
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