Dorfkirche St. Andreas
Lancken-Granitz, Mecklenburg-Vorpommern
Foto: Einsamer Schütze, Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

Dorfkirche St. Andreas

Kirchenbau auf Geheiß der Rügenschen Fürsten

Ein erster Kirchenbau des vorpommerschen Lancken-Granitz geht auf die Mitte des 13. Jahrhunderts zurück. Damals gab wahrscheinlich Borante III. von Putbus aus der 1325 ausgestorbenen Seitenlinie des rügenschen Fürstengeschlechts den Aufrag zu Bau einer ersten Kirche. Mit dem heutigen, das kleine Dorf auf Rügen prägenden Bau aus Back- und Feldsteinen wurde Mitte des 15. Jahrhunderts im gotischen Baustil begonnen, später erfolgten mehrere Umbauten.

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Wertvolle Wandmalereien

Von außen präsentiert sich die Kirche als rechteckiger Backsteinbau. An ihrer Nordseite ist eine Sakristei angebaut, an der Südseite eine Vorhalle mit Priesterpforte. Dominiert wird der Bau von dem massiven Kirchturm aus Backsteinen. Das Entstehungsjahr der Kirche ist uns exakt überliefert. Im Innern der Kirche wurde durch Zufall eine Bauinschrift freigelegt, anhand derer nicht nur das Jahr 1455, sondern auch der Baumeister präzisiert werden kann. Wörtlich heißt es: „Im Jahr des Herrn 1455 am Tag vor … und ewige Jungfrau … wurde dieses Werk pflichtschuldig vollendet durch den Meister Nikolaus … und seinen Gehilfen“. Gekrönt wird die Inschrift durch ein lebensgroßes Bild, offenbar des Baumeisters Nikolaus. Die Inschrift ergänzt die wertvollen Wandmalereien. Unter ihnen befinden sich Drolerien in den Gewölbezwickeln und die ungewöhnliche Darstellung einer Veronica mit übergroßem Schweißtuch im Gewölbe, bzw. an der Westseite des Triumphbogens, gegenüber der jetzt aufgefundenen Inschrift in der westlichen Gewölbeseite. Ebenfalls aus der Erbauungszeit erhalten haben sich ein hölzernes Altarkreuz und eine Bronzeglocke. Im Innern der Kirche befinden sich auch ein Chorgestühl von 1522 und eine hölzerne Kanzel von 1598. Der schwebende Taufengel aus Holz stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Viele Schäden durch mangelnden Bauunterhalt

Aufgrund mangelhafter Bauunterhaltung in den letzten Jahrzehnten wies die Dorfkirche von Lancken-Granitz starke Schäden auf. 2018 unterstützte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Generalinstandsetzung des gotischen Baus: Die Feuchtigkeitsschäden im Innenraum wurden beseitigt und dieser dann grundlegend saniert.

Backsteinbau, Anfang 15., Turm Ende 15. Jh., Förderung 2001/02, 2014-2019

Adresse:
18586 Lancken-Granitz
Mecklenburg-Vorpommern