Dorfkirche
Stegelitz, Sachsen-Anhalt
Foto: Olaf Meister, Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

Dorfkirche

Im Ursprung eine slawische Siedlung

Schon in den Namen vieler Orte Sachsen-Anhalts steht Geschichte geschrieben - gerade östlich im Jerichower Land. Viele Gemeinden haben slawischen Ursprung, auch Stegelitz, das im Zusammenhang mit der burgähnlichen Anlage, der Burgwardei Grabow erstmals Mitte des 10. Jahrhundert erwähnt wurde. Grabawa bedeutet Weißbuchendorf und wurde im Zuge der 2. Völkerwanderung im 5. und 6. Jahrhundert gegründet, wie 32 archäologische Funde vor Ort beweisen. In der ersten Urkunde wird er noch „Grabauua“ genannt - so steht es in der zwischen 940 und 946 entstandene Schenkungsurkunde von Otto I. (912-73) für das Magdeburger Mauritiuskloster.

Sankt Petri ist die heute evangelische Kirche des nahen Dorfes Stegelitz. Der einschiffiger Feldsteinbau entstand schon um 1200. Er besteht im Osten aus einem quadratischen Chorraum und einer abgesetzten, halbkreisförmigen Apsis. Bemerkenswert ist das im 16. Jahrhundert aus Backstein gefertigte Portal zum Kirchhof. In den Jahren 1721 bis 1727 wurde die Kirche erneuert und umgebaut. Über dem Westgiebel wurde im 18. oder Anfang des 19. Jahrhunderts ein quadratischer Fachwerkturm mit Schweifdach und achteckiger Laterne errichtet.

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Romanisches Sankt Petri - innen barock geprägt

In der Kirche dominiert Barock und ein runder Triumphbogen. Der Altaraufsatz von 1740 zeigt zwei Gemälde, die Abendmahl und Kreuzigung darstellen. Die hölzerne Kanzel mit ihren barocken Ornamenten stand ursprünglich auf einem Kanzelträger - einer Engelsfigur von 1701. Beide Teile befinden sich jetzt unabhängig voneinander im Kirchenraum. Darüber hinaus befinden sich mehrere barocke Skulpturen in der Kirche, die teils ebenfalls von der Kanzel stammen - darunter ein triumphierender Christus, Johannes der Täufer, Moses und Engel. Der sechseckige kelchförmige Barock-Taufstein wurde aus Rübeländer Marmor hergestellt.

Bedeutende Rokoko-Orgel aus Silbermann-Schule

Die Orgel auf der Westempore der Sankt-Petri-Kirche wurde 1748 vom Silbermann-Schüler Johann Georg Hartmann aus Magdeburg geschaffen. Gottfried Silbermann (1683-1753) gilt als der bedeutendste mitteldeutsche Orgelbauer des Barock. Der Rokoko-Prospekt in Sankt Petri wurde aus Kiefern- und Lindenholz geschnitzt. Das Instrument hat 13 Register. 1997 wurde das Instrument umfassend restauriert. Sie erklingt unter anderem im Stegelitzer Orgelsommer. 1994 beteiligte sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz an den Arbeiten in der Kirche.

Einschiffiger Feldsteinbau, um 1200, barock überformt 1721-27, Orgel 1748 von Johann G. Hartmann, Förderung 1994

Adresse:
39291 Stegelitz
Sachsen-Anhalt