Dreiseithof Lichtenhagen
Elmenhorst/Lichtenhagen, Mecklenburg-Vorpommern

Dreiseithof Lichtenhagen

Das Reetdach in katastrophalem Zustand

In der elften Generation, seit 1754, lebt Familie Möller auf dem Dreiseithof im Dorf Lichtenhagen nahe der Hansestadt Rostock. Über 250 Jahre war er Arbeitsplatz und Zuhause zugleich, ein Ort, an dem sich immer wieder das ganze Dorf traf, zum Arbeiten, Feiern und die Kinder zum Spielen. Von besonderer Bedeutung für das Gehöft ist das Niederdeutsche Hallenhaus von 1786, dessen Reetdach sich in einem katastrophalen Zustand befindet, besonders nachdem ein Orkantief im Januar 2022 an Mecklenburgs Küste wütete. Über das gesamte Dach verteilt klaffen große Löcher. Aber das noch viel größere Problem stellt die verfaulte Dachkonstruktion dar, die im schlimmsten Fall bald zu einem Einsturz des Gebäudes führen kann. Der Echte Hausschwamm hat an der Nordseite des Hauses schon Großteile der Sparren, Balken und der Zwischendecke befallen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz möchte dieses Denkmal dringend erhalten, bitte helfen Sie mit Ihrer Spende dabei!

Bitte helfen Sie dem Hallenhaus des Dreiseithofes in Lichtenhagen!


Alles und alle unter einem Dach

Der Denkmalbestand, um den sich die Erbengemeinschaft Möller kümmert, ist umfangreich. Eine reetgedeckte Scheune, ein Wohnhaus von 1889 und das Niederdeutsche Hallenhaus umgrenzen von drei Seiten einen großen Hof. Und im Bauerngarten vor der weiten Ackerfläche steht ein Backhaus von 1838. Zwischen den historischen Bauten sieht und hört man pickende Hühner, Gänse und Zuchttauben. Idylle pur – läge darüber nicht der Schatten des einsturzgefährdeten Fachwerkhauses. Bis 1963 hatten die Möllers einen landwirtschaftlichen Betrieb, der in DDR-Zeiten von einer LPG geführt wurde. Von 1989 an diente der Hof als Pferdewirtschaft, heute züchtet die Familie nur noch etwas Kleinvieh.

Einst prägten diese Höfe Mecklenburgs Kulturlandschaft. Ihre Ursprünge liegen im 13. Jahrhundert, als im Zusammenhang mit der Ostkolonisation Bauernfamilien aus dem niederrheinisch-westfälischen Raum zur Besiedlung ins Land geholt wurden. Mit sich trugen die Siedler auch das Wissen um den Bau von Hallenhäusern. Das Besondere an diesem Haustypus: Unter seinem Dach sind alle auf einem Hof anzutreffenden Funktionen vereint. Bei dem Exemplar in Lichtenhagen ist die originale Raumstruktur des Wohn-Stall-Scheunen-Hauses noch gut ablesbar: mit hoher Wohndiele, parallel dazu verlaufenden Stallungen und Resten einer Rauchküche.

Die Tradition soll erhalten bleiben

Diese typische Raumaufteilung möchte die Familie Möller in ihrer Ursprünglichkeit auch nach der Notsicherung erhalten und nicht durch eine Modernisierung beschädigen. Das Haus soll so bleiben, wie es ist! Die Vision der Familie für das Hallenhaus ist „ein offenes Denkmal, das Gemeinschaft stiftet“. Die Ideen sind vielfältig: Die Diele für Ausstellungen zur Verfügung stellen, einen lokalen Gemüsemarkt veranstalten, Kindern das alte Landleben nahebringen. Die Familie hat in Kindertagen mit den Tieren eine schöne Zeit erlebt, die sie auch anderen Kindern schenken möchte.

Der Dreiseithof steht als Denkmal in Lichtenhagen nicht allein. Einem Freilichtmuseum gleich, haben sich im Dorfkern, der als Denkmalbereich ausgezeichnet ist, auf dichtem Raum historische Wohnhäuser, Scheunen, Ställe und die mittelalterliche Dorfkirche erhalten. Zu sehen, wie sich dort über mehrere Jahrhunderte die ländliche Architektur des mecklenburgischen Bauerndorfes verändert hat, lohnt einen Besuch. Aber durch die Nähe zu Rostock hat das Dorf einen Entwicklungsdruck auszuhalten. Neue Gewerbe- und Wohngebiete rücken an den Ort heran, Bauerngärten und Äcker werden angesiedelt.

Mehr als ein rettender Strohhalm

Reetdächer gehören bis heute zum Bild, das man von Norddeutschland hat. Aber ihr Unterhalt ist kostenintensiv, vor allem wenn man wie die Möllers eine Fläche von rund 1.700 Quadratmetern zu pflegen hat. Mehr als der eine rettende Strohhalm ist gefragt, um das fast 250 Jahre alte Fachwerkhaus vor dem Einsturz zu bewahren. Helfen Sie mit Ihrer Spende, damit die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den Erhalt des Hauses mit seinem charakteristischen Dach unterstützen kann.

Dreiseithof, bestehend aus einem Niederdeutschen Hallenhaus von 1786, einer reetgedeckten Scheune, einem Wohnhaus von 1889 und einem Backhaus von 1838. Förderung 2022 und 2023.

Adresse:
Dorfstr.
18107 Elmenhorst/Lichtenhagen
Mecklenburg-Vorpommern