Ehem. Franziskanerkloster
Zittau, Sachsen
Aussenansicht, Gesamtansicht, Frühling, Sonne, Wolken, ehem. Franziskanerkloster (Petri-Paul-Kirche), erbaut 15. Jh., rechteckiger spätgotischer Turm, zweischiffiges, kreuzrippengewölbtes Langhaus, Rechteck Chor,

Ehem. Franziskanerkloster

Nachdem sich Zittau als erste Stadt in der Oberlausitz 1521 zur Reformation bekannte, wurde im Jahr darauf das 1268 gegründete Franziskanerkloster säkularisiert, der letzte Mönch starb 1554. 1661 erbaute Martin Pötsch den Westflügel im Auftrag des Bürgermeisters Heinrich von Heffter, nach dem der Bau benannt ist. Auf den Grundmauern des alten Speisesaales der Mönche entstanden zwei neue Obergeschosse, zu denen eine Wendeltreppe an der Westseite führte sowie der neue Giebel und das Dach. Der Heffterbau gehört zu den kostbarsten Renaissancebauten Zittaus. Ab 1675 haben sich reiche Zittauer Familien im ehemaligen Kreuzgang Grufthäuser errichten lassen, die mit kunstvollen schmiedeeisernen Gittern verschlossen sind. Der weithin sichtbare dreigeschossige Volutengiebel des Heffterbaus ist mit Gesimsen, Pilastern und Obelisken reich gegliedert. Das Erdgeschoss des Gebäudes wurde 1690 der böhmischen Exilgemeinde zur Nutzung übergeben, die ihre Kirche im Jahr darauf weihte. Bis 1832 hielt man hier Gottesdienste in tschechischer Sprache. Als der Raum 1881 umgebaut wurde, entdeckte man Reste gotischer Wandmalerei. Ein besonders Schmuckstück des Gebäudes ist der 1709 entstandene Barocksaal im zweiten Obergeschoss, in dem die Ratsbibliothek untergebracht war. Die Decke des ehemaligen Bibliothekssaals wurde von Nikolaus Perscher mt dem Deckengemälde, das Pandora vor den olympischen Göttern zeigt, ausgemalt. Dort wurde auch im Jahr 1840 – hinter einem Regal versteckt – das Große Zittauer Fastentuch aus dem Jahre 1472 entdeckt, das inzwischen restauriert wurde und seit ein paar Jahren in der Kirche zum Heiligen Kreuz ausgestellt ist. Der Heffterbau diente seit 1860 auch als städtisches Museum, doch 1977 musste er wegen Baufälligkeit geschlossen werden. 1991 begannen die Arbeiten zur Sicherung und Restaurierung des wertvollen Gebäudes. Es galt, gleichzeitig den Hausschwamm zu bekämpfen und statische Lösungen für Heffterbau und Klosterkirche zu finden. Im November 1997 war die Sanierung der dem Heffterbau zugewanden Seite des Dachs der Klosterkirche abgeschlossen. Die Decke zwischen dem ersten und dem zweiten Obergeschoss wurde repariert, schwammgeschädigte Teile ausgewechselt und das Mauerwerk entsprechend behandelt. Die aufwendige Begasung des gesamten Baus mit Methylbromid konnte 1997 abgeschlossen werden. Es folgten weitere Restaurierungsschritte: Im September 1998 waren unter anderem die Holzschutzarbeiten an den Decken sowie die Sanierung des Treppenturms und der Wendeltreppe, die Notsicherung der gotischen Wandmalereien abgeschlossen. 2002 konnte das Haus nach zehnjähriger Sanierungszeit schließlich den Städtischen Museen Zittau feierlich zur Nutzung übergeben werden. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz förderte die Arbeiten mit insgesamt rund 1,5 Millionen Euro.

Spenden Sie jetzt für Sakralbauten

Reste der Klausurgebäude und zweischiffige Hallenkirche mit Langchor, 13.-15. Jh., 1652-62 erneuert und erweitert, Förderung 1991-93, 1995-2002, 2004, 2008, 2020, 2023

Adresse:
Klosterstr.
02763 Zittau
Sachsen