Ehem. Franziskanerkloster
Zittau, Sachsen
Foto: Botaurus-stellaris / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0

Ehem. Franziskanerkloster

Bedeutende Klosteranlage in der Oberlausitz

Die Christianisierung der Region – mit dieser Mission kamen im späten 13. Jahrhundert die Franziskaner nach Zittau. Als überwiegend römisch-katholische Ordensgemeinschaften lebten sie nach den strengen, von Franz von Assisi (1181/82-1126) verfassten Regeln. 1286 gründeten die Franziskaner in der sächsischen Stadt ein Kloster, das schnell an Bedeutung gewann und bis zur Säkularisierung im Jahr 1522 bestand. Bis heute bietet die Anlage bestehend aus der Klosterkirche St. Petri und Pauli, den Resten des Kreuzgangs mit angrenzenden Klosterräumen und einem Friedhof einen imposanten Anblick. Zu ihr gehört auch der sogenannte Heffterbau – einer der kostbarsten Renaissancebauten Zittaus. Doch das architektonische Meisterwerk ist akut gefährdet. Besonders der weithin sichtbare Volutengiebel weist gravierende Witterungsschäden auf. Es muss dringend gehandelt werden – helfen Sie mit Ihrer Spende dabei!

Retten Sie das ehem. Franziskanerkloster in Zittau!


Prächtiges Schmuckstück der Renaissance

Nachdem sich Zittau als erste Stadt in der Oberlausitz 1521 zur Reformation bekannte, wurde das Franziskanerkloster im Jahr darauf säkularisiert, der letzte Mönch starb 1554. 1661 errichtete Martin Pötzsch den Kreuzgang-Westflügel im Auftrag des Bürgermeisters Heinrich von Heffter (1610-1663), den nach ihm benannten Bau. Auf den Grundmauern des früheren Refektoriums, des alten Speisesaals der Mönche, entstanden zwei neue Obergeschosse, zu denen eine Wendeltreppe führt, sowie das Dach und der Schmuck-Giebel. Der weithin sichtbare dreigeschossige Volutengiebel des Heffterbaus ist mit Gesimsen, Pilastern und Obelisken reich geschmückt und symmetrisch gegliedert. Heute gehört er zu den Wahrzeichen der Stadt. Ab 1675 haben sich reiche Zittauer Familien im ehemaligen Kreuzgang Grufthäuser errichten lassen, die mit kunstvollen schmiedeeisernen Gittern verschlossen sind.

Der dreigeschossige Massivbau weist pro Etage nur jeweils einen großen Raum auf. Das Erdgeschoss des Gebäudes wurde 1690 der böhmischen Exilgemeinde zur Nutzung übergeben, die ihre Kirche im Jahr darauf weihte. Bis 1832 hielt man hier Gottesdienste in tschechischer Sprache. Als der Raum 1881 umgebaut wurde, entdeckte man Reste gotischer Wandmalerei. Ein besonders Schmuckstück des Gebäudes ist der 1709 entstandene Barocksaal im zweiten Obergeschoss, in dem die Ratsbibliothek untergebracht war. Die Decke des ehemaligen Bibliothekssaals wurde von Nikolaus Perscher mit dem Deckengemälde, das Pandora vor den olympischen Göttern zeigt, ausgemalt. Dort wurde auch im Jahr 1840 – hinter einem Regal versteckt – das Große Zittauer Fastentuch aus dem Jahre 1472 entdeckt, das inzwischen restauriert wurde und seit ein paar Jahren in der Kirche zum Heiligen Kreuz ausgestellt ist. Der Heffterbau diente seit 1860 auch als städtisches Museum, doch 1977 musste er wegen Baufälligkeit geschlossen werden.

Kunstvoller Giebel durch Wasser und Wetter bedroht – bitte helfen Sie!

Bereits seit 1991 setzt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz für den Erhalt des historischen Baus ein. Der starke Hausschwammbefall konnte behoben und statische Lösungen für Heffterbau und Klosterkirche gefunden werden. Auch wurde die Decke zwischen dem ersten und dem zweiten Obergeschoss repariert und Holzschutzarbeiten an den Decken durchgeführt. Zudem unterstützte sie bei der Sanierung des Treppenturms und der Wendeltreppe sowie bei der Notsicherung der gotischen Wandmalereien. 2002 wurde das Haus schließlich den Städtischen Museen Zittau zur Nutzung übergeben. Seitdem wird hier die Dauerausstellung zur Stadtgeschichte präsentiert. Es folgten schrittweise die Instandsetzung der Ausstattung inklusive der Gruftanlagen.

Nun bereitet eindringendes Wasser am schönen Schmuckgiebel Sorgen – die Witterung hat die Substanz massiv in Mitleidenschaft gezogen. Um weitere Schäden am kostbaren Denkmal zu verhindern, ist schnelles Handeln erforderlich. Bitte unterstützen Sie mit Ihrer Spende bei den Restaurierungsmaßnahmen!

Reste der Klausurgebäude und zweischiffige Hallenkirche mit Langchor, 13.-15. Jh., 1652-62 erneuert und erweitert, Förderung 1991-93, 1995-2002, 2004, 2008, 2020, 2023 und 2025.

Adresse:
Klosterstr.
02763 Zittau
Sachsen