In Hedwig Dransfeld, Vorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes, reifte 1916, mitten im 1. Weltkrieg, der Wunsch, mit einer neuen Kirche die vielen Brüder, Ehemänner und Söhne zu ehren, die im Krieg gefallen waren. Gleichermaßen sollte die Kirche als Dank dafür errichtet werden, dass das Land von größeren Verwüstungen verschont geblieben war und „wie ein steinernes Friedensgebet“ nicht nur „Frieden erflehen“, sondern die Frauen auffordern, „am geistigen Friedensbau für sich selbst und ihre Kinder mitzuwirken“. Von 1927 bis 1929 wurde das kirchliche Mahnmal von dem Architekten Hans Herkommer geschaffen und der Mater Dolorosa gewidmet.
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Ein Bauwerk der sakralen Moderne
Herkommer plante die Frauenfriedenskirche bis ins Detail. Der mit Travertin verkleidete Stahlbetonskelettbau besteht aus drei Kuben und bildet mit dem Pfarrhaus, den Gemeindesälen und dem so genannten „Gedächtnishof“ für die Gefallenen und Vermissten, der wie ein Kreuzgang gestaltet ist, eine architektonische Einheit. Die Namen der Toten wurden auf den Säulen und Seitenwänden, die den Gedächtnishof begrenzen, eingemeißelt. Der breit gelagerte Frontturm überlagert den Bau als westlicher Querriegel, das Langhaus wird von einem quergestellten Chorbau abgeschlossen. Über dem Portal der Frauenfriedenskirche grüßt die zwölf Meter hohe Mosaikstatue der Friedenskönigin des Bildhauers Emil Sutor. Rechts und links von ihr werden symbolisch Krieg und Frieden dargestellt.
Den Innenraum gliedern die zu den Seitenschiffen geöffneten hohen Rundbogenarkaden und eine Flachdecke. Die ursprünglichen farbigen Fenster stammten von Professor Glück und hellten sich zum Altar hin auf, so dass eine Lichtführung für den Kirchenbesucher entstand. Im Krieg zerstört, wurden die Fenster 1961 von Joachim Pick neu gestaltet und stellen den zerrissenen Vorhang von Golgatha dar. Auf dem Mosaik-Altarbild im Inneren der Kirche wird der Gekreuzigte von 18 heiligen und seligen Frauen flankiert: Zeuginnen der Auferstehung, Mystikerinnen, Ehefrauen, Mütter und Witwen. Die Pietà in der Krypta unter dem dreischiffigen Kirchenraum, die die Künstlerin Ruth Schaumann schuf, nimmt einen neuen Blickwinkel ein, indem ihre Augen nicht auf den toten Jesus, sondern nach vorne gerichtet sind.
Turmfront und Inventar brauchen Hilfe
Die Kirche ist in die Jahre gekommen und muss rundum saniert werden. Ein Problem stellten zunächst die Platanen dar, die vor der Kirche standen. Ihre Wurzeln hatten Risse in den Wänden, vor allem aber im Boden verursacht. Nach ihrer Fällung konnte ein neues Fundament gelegt werden, sodass nun die Wände restauriert werden können. Diese müssen vor allem gereinigt werden und sollen eine neue Farbfassung erhalten. Saniert werden soll auch das sehr große Mosaik auf dem Portal, von dem man noch nicht weiß, wie gut es erhalten ist, denn Mosaik auf Beton war bei der Entstehung ein Novum.
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Dreischiffiger Bau, errichtet zwischen 1927 und 1929 nach Plänen von Hans Herkommer; Wiederaufbau nach Kriegszerstörung; Förderungen: 2019, 2020
Adresse:
Zeppelinallee 101
60487 Frankfurt
Hessen
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