Rathaus der Landeshauptstadt
Mainz, Rheinland-Pfalz
Foto: MzMzMz / WikimediaCommons / CC BY-SA 3.0

Rathaus der Landeshauptstadt

Rathaus nach dänischen Entwürfen

Das Rathaus in Mainz ist ein vergleichsweise junger Bau und aus denkmalpflegerischer Sicht höchst spannend: Als stadtbildprägendes Baudenkmal der Nachkriegsmoderne ist er von überregionaler Bedeutung! Ab 1968 von den dänischen Architekten Arne Jacobsen (1902–1971) und Otto Weitling (*1930) entworfen, ist es in seiner Formsprache charakteristisch. Nach einem langen Sanierungsstau und drohendem Abriss haben 2019 die Rettungsarbeiten am Rathaus begonnen. Doch es ist noch immer viel zu tun: Neben dringend notwendigen Dachreparaturen muss der Ratssaal saniert werden – helfen auch Sie mit Ihrer Spende!

Bitte spenden Sie für das Rathaus in Mainz!


Ein moderner Bau für Mainz

„Wenn die Stadt Mainz sich anschickt, erstmals nach fünfhundert Jahren wieder ein Rathaus zu bauen, dann erwartet die Bürgerschaft mit Recht mehr als nur die Erfüllung bestimmter Nützlichkeitsaufgaben ...“ das und noch einiges mehr stand 1967 im Architekturwettbewerb mit dem Ziel, ein neues Rathaus für Mainz zu bauen. Vorher hatte die Stadt gut fünf Jahrhunderte lang kein Rathaus, sondern nur verschiedene „Stadthäuser“. Die beiden Architekten Arne Jacobsen und Otto Weitling überzeugten mit ihrem Entwurf, obwohl die Kosten der Umsetzung von Anfang an ein Problem waren. Geplant hatte man 1969 mit 45 Millionen DM für den gesamten Rathaus-Komplex inklusive Rathausplateau und Brückenturm, die tatsächlichen Kosten lagen schließlich bei gut 80 Millionen DM.

Streng und monumental wird das Rathaus einerseits als moderner Bau geliebt, aber auch denunziert als „vergitterter Bunker“ oder gar „Beamtengefängnis“. Entstanden ist ein mit norwegischem Marmor verkleideter Bau, der sich über insgesamt sieben Geschosse erstreckt, wobei zur Rathaus-Plattform hin nur sechs Geschosse in Erscheinung treten. Den raumhohen Fenstern sind Metallgitterelemente vorgesetzt, so dass eine zweite, optisch leichtere Fassadenebene als Kontrast zum schweren Marmor entsteht. Zwischen den beiden entlang des Rheinufers und der Straße „Am Rathaus“ angeordneten Seitenflügeln befindet sich als eigenständiger Baukörper der Ratssaal mit dem verknüpfenden großzügigen Treppenaufgang. Die sechs Stockwerke hohe Vorhalle im Inneren erschließt das Haus in Höhe und Tiefe.

Gesamtkunstwerk von A bis Z

Arne Jacobsen schuf als Architekt und Designer der Stadt unzweifelhaft ein Gesamtkunstwerk vom kleinen Türschild bis zum großen Ganzen. Zur Ausstattung des Rathauses gehören die von ihm entworfenen Röhrenaufzüge in der Eingangshalle, die Wanduhren in den Sitzungsräumen, die dort stehenden Tische und Stühle, die bauzeitlichen Lampen, die Sitzgelegenheiten im Foyer und in den Fluren sowie im Hörsaal und im Ratssaal, dort ergänzt um die aus Holz gefertigten Pulte. Nach Jacobsens Tod im Jahre 1971 übernahm Otto Weitling die Ausführungen und vollendete die begonnen Arbeiten.

Das architektonische Highlight ist ohne Zweifel der Rathaussaal mit seiner kreisrunden und sich nach unten staffelnden Bestuhlung. Darüber ist der Zuschauerbereich ebenfalls als kreisrunde Form in den Saal frei eingestellt. Doch der Saal ist in die Jahre gekommen und muss dringend restauriert werden. Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende!

Siebenstöckiges Verwaltungsgebäude der dänischen Architekten Arne Jacobsen und Otto Weitling von 1968-70. Förderung 2022 und 2023.

Adresse:
Jockel-Fuchs-Platz
55116 Mainz
Rheinland-Pfalz