Schloss

Nahe Zwickau, auf einem Bergsporn über dem beschaulichen Städtchen Wildenfels befindet sich das gleichnamige Schloss. Das Bauwerk geht auf eine hochmittelalterliche Burganlage zurück, die in die Zeit der Kolonialisierung im Erzgebirge gehört. Sie wurde als Feudalsitz der Familie zu Wildenfels noch vor dem Jahr 1200 errichtet. Nach dem Aussterben des reichsfreien Geschlechts der Wildenfelser ging die Herrschaft 1602 an die Grafen von Solms-Wildenfels über, bis sie im 16. Jahrhundert schließlich der kursächsischen Landeshoheit untergeordnet wurde. Die heutige Schlossanlage gruppiert sich um zwei Höfe, deren Gebäude über die Jahrhunderte mehrfach ergänzt, erneuert und nach Brand oder Zerstörung wieder aufgebaut wurden. Zu den ältesten Bauten der ehemaligen Kernburg zählt der einstige Palas, der repräsentative Saalbau der mittelalterlichen Burg, welcher später als Kornhaus genutzt wurde. Im Auftrag des Grafen Friedrich Magnus I. von Solms entstand im Bereich der östlich gelegenen Vorburg zwischen 1780 und 1800 ein Schlossumbau, der sich auf den Süd- und Ostflügel des Gebäudes konzentrierte und der Anlage ihre noch bis heute prägende Form gab. Im Inneren der genannten Flügel erfolgten ein repräsentativer Ausbau des prachtvollen Schlosssaals, die Einrichtung der Bibliothek und die gediegene Ausstattung vieler Räume. Im Auftrag des Grafen schuf der Maler und Kunsttheoretiker Christian Leberecht Vogel Deckengemälde für die Bibliothek, Porträts der Familie und andere Werke. Bedingt durch die Lage auf einem emporragenden Felsen ist das Schloss mit seiner Park- und Gartenanlage weithin sichtbar. Durch Witterungseinflüsse und zum Teil durch gelockerte Steinpackungen waren am Nordflügel des Bauwerks Verformungen und starke Rissbildungen aufgetreten, die zu einem gefährlichen Losbrechen der nördlichen Außenwand führten. Um die Nordwand statisch zu sichern entstand somit dringender Handlungsbedarf. Von 1999 bis 2006 förderte unter anderem die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Sanierung des Schlosses und unterstützte die Sicherung der Nordwand sowie des Nordflügels.

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Bergspornburg um zwei Höfe, 12. Jh., Umbauten 16. und 18. Jh., Förderung 1999, 2001

Adresse:
Schlossstraße
08134 Wildenfels
Sachsen