Wallfahrtskirche Käppele
Würzburg, Bayern
Februar 2009

Wallfahrtskirche Käppele

Eine Wallfahrtsstätte des Volkes

Der Dreiklang aus Festung, Residenz und Käppele gehört zu Würzburg wie Wein, Main und fränkische Lebensart. Das barocke Kirchlein mit seinen bauchigen Kuppeln ist schon von Weitem zu sehen. Die Wallfahrt zum Würzburger „Käppele“ entwickelte sich unmittelbar aus dem Glauben des Volkes: Mitten im Dreißigjährigen Krieg (1618-48), vermutlich im Jahr 1642, fand ein Fischerjunge am Mainufer eine Pietà, eine hölzerne Statue der trauernden Maria mit dem toten Jesus auf dem Schoss. Diese stellte er im Weinberg auf, woraufhin wunderbare Heilungen und Lichterscheinungen den Ort zu einer Wallfahrtsstätte machten. Der berühmte Baumeister Balthasar Neumann (1687–1753), der zuvor bereits die Würzburger Residenz entworfen hatte, erhielt knapp 100 Jahre später den Auftrag, eine prächtige Kapelle für das verehrte Gnadenbild zu errichten. Sein Entwurf wurde von 1748-50 auf dem Nikolausberg umgesetzt und nach und nach erweitert. Doch nun muss das Innere der Kirche dringend restauriert werden. Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende!

Bitte spenden Sie für das Würzburger Käppele!


Herausragendes barockes Ensemble

Zum Käppele, der „kleinen Kapelle“, deren offizieller Name Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung lautet, gelangt man über 255 Treppenstufen. Nach Neumanns Tod band Dominikus Ickelsheimer von 1761 bis 1769 die Kapelle über eine monumentale Treppenanlage an die Stadt an, an der vierzehn Stationen des Kreuzwegs Jesu angebracht wurden. Auf dem Weg zeichnen lebensgroße Skulpturengruppen des Würzburger Hofbildhauers Johann Peter Wagner (1730–1809), angeordnet wie lebendige Theaterszenen, den Leidensweg Christi nach. Sie werden in pavillonartigen Kapellen entlang des Weges präsentiert. Angesichts der Hanglage ist für den Pilger leicht nachzuvollziehen, welche enorme Herausforderung nicht nur die Erstellung, sondern auch die Sanierung des barocken Ensembles mit insgesamt 77 Figuren war, welche die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützte. Oben angekommen genießt man eine wunderbare Aussicht auf Würzburg. Das Gotteshaus, die gegenüber thronende Festung und die unten liegende Stadt stehen in Beziehung zueinander: Die weißgelbe Kirche mit der eleganten Dachlandschaft und den vielen Kuppeln und Zwiebeltürmen fügt sich harmonisch in das Landschaftsbild ein. Ursprünglich erbaute sie Balthasar Neumann neben der Kapelle mit dem Gnadenbild Marias. Dominikus Ickelsheimer integrierte die Kapelle später in die Wallfahrtskirche, indem er sie erhöhte und den Turm durch ein Kuppeldach ersetzte. In einer der herausragendsten Schöpfungen barocker Baukunst in Deutschland kann die originale Pietà immer noch angebetet werden.

Die Fresken sind glanzlos und verschmutzt

Wer die Kirche betritt, ist umgeben von einem Gesamtkunstwerk aus Säulen, Stuckkaturen, Vergoldungen und Fresken. Ihre Innenausstattung wurde ab 1750 dem wandelnden Zeitgeschmack entsprechend im Stil des Rokoko und Klassizismus ausgestaltet. Doch heute wirkt wirkt der gesamte Kirchenraum entgegen der angedachten Pracht dunkel und stumpf, da die Oberflächen vor allem durch den Ruß der Kerzen über die Zeit stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. Helfen Sie mit Ihrer Spende, das Würzburger Wahrzeichen wieder zum Strahlen zu bringen!

Barockes Ensemble aus Wallfahrtskirche und terrassenförmig angelegtem Kreuzweg, ab 1748 entstanden und mehrfach erweitert, Förderung 2003 und 2024.

Adresse:
97082 Würzburg
Bayern